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1. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 214

1892 - Leipzig : Voigtländer
214 Königreich Bayern. Rudolf und Ludwig dem Bayer statt. Da Rudolf seinem jüngeren Bruder stets mißgünstig war, so vertrieb ihn Ludwig, schloß aber mit dessen Söhnen den H ausv ertrag von Pavia 1329. Danach bekam die rudolfinische oder pfälzische Linie die Rheinpfalz und den Nordgau (die Oberpfalz), die ludovicifche oder bayrische Linie Bayern. Nichts vom Hausbesitz dürfe veräußert werden; sterbe die eine Linie aus, dann erbe die andere. Ludwig der Bayer wurde der erste der drei deutschen Kaiser aus dem Hause Wittelsbach (vgl. die Kaisergeschichte). In Bayern regierte er weise, erließ ein Land- und Stadtrecht, gründete das Kloster Ettal, hob München und förderte die Reichsstädte, besonders Nürnberg. Sein Leichnam ruht in der Frauenkirche in München (Denkmal). Unter seinen Nachfolgern gingen allmählich die außerbayrischen Besitzungen verloren, und das Herzogtum wurde abermals geteilt (1392): in Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut, Bayern-München. Die Linie Bayern-München blieb schließlich Erbin der beiden anderen. Die Landshuter Herzöge zeichneten sich durch ihren Reichtum aus: zwei von ihnen führten den Beinamen: „der Reiche". Ludwig der Reiche (1450—1479) stiftete die Universität Ingolstadt (1472), sein Sohn Georg der Reiche suchte seinen Besitz in weiblicher Linie zu vererben, was (1503—4) zum Landshuter Erbfolgekrieg führte. Unter den Herzögen von Bayern-München ist besonders Albrecht Iii. der Fromme(1438—1460) zu erwähnen. Als Prinz war er von Friedberg aus häufig nach der nahen Reichsstadt Augsburg gekommen und heiratete dort ohne Wissen seines Vaters die schöne Baderstochters Agnes Bern au er. Als sein Vater, der Herzog Emst, den Sohn nicht zur Auflösung der Ehe zu bestimmen vermochte, ließ er Agnes bei Straubing (schönes Denkmal) in der Donau ertränken (1435). Albrecht regierte sriedsam, strafte die Raubritter, schützte die Bauern, führte gleiches Maß und Gewicht ein und besserte den geistlichen Stand. Sein Sohn Albrecht Iv. der Weise (1460—1508) erließ das Primogeniturgesetz (1506), demütigte den bayrischen Adelsbund, die sogenannten Löwler, und gewann im Landshuter Erbfolgekrieg Bayern-Landshut und Ingolstadt; nur einen kleinen Teil, die junge Psalz mit den Hauptorten Neu bürg und Sulzbach erhielten die Enkel Georgs des Reichen, die Kinder seiner Tochter. Kulturgeschichtliches. München nahm durch die Gunst des Kaisers Ludwig des Bayern, zu dem die Hauptstadt mit opfer-
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