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1. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 275

1892 - Leipzig : Voigtländer
7] Königreich Sachsen. 275 damit nieder und nahm sie mit Hilfe herbeieilender Köhler gefangen. Unterdessen hatten sich Mosen und Schönfels, erschreckt durch das Sturmläuten, mit dem Prinzen Ernst in die „Teufelskluft" (jetzt „Prinzenhöhle") bei Zwickau geflüchtet. Als sie die Gefangennahme Kunzens erfuhren, lieferten sie unter der Bedingung, daß man ihnen Leben und Freiheit lasse, den Prinzen freiwillig aus. Kunz wurde auf dem Markte zu Freiberg hingerichtet. Alberts Retter aber, der Köhler Georg Schmidt, reichlich belohnt. Die Kleider des Prinzen werden in der Kirche zu Ebersdorf bei Chemnitz aufbewahrt. 4. Nach dem Tode Friedrichs des Sanftmütigen regierten die beiden Söhne desselben, Ernst und Albert, gemeinsam die ererbten Lande. Am 26. August 1485 jedoch schlossen sie zu Leipzig einen Vertrag, nach welchem das kursächsische Ländergebiet in die beiden Hauptteile Meißen und Thüringen zerlegt wurde. Jenes fiel Albrecht, dieses Ernst zu. Seit jener Zeit zerfällt das Haus der Wettiner in die ernestinifche und die albertinische Linie. 4. Sachsen im Zeitalter der Reformation. 1. Friedrich der Weise (1486—1525) verdient mit vollem Rechte seinen ehrenvollen Beinamen; denn er war ein Freund der Wahrheit und der Wissenschaft, gerecht im Urteil und fest in dem, was er als gut erkannt hatte. Im Jahre 1502 gründete er die Universität Wittenberg. Nach dem Tode Kaiser Maximilians I. trug man ihm die Kaiserkrone an, aber mit weiser Bescheidenheit lehnte er sie ab. Nach äußerer Macht, wie nach innerem Werte der bedeutendste Fürst seines Zeitalters, war er wie wenige geeignet, das Werk der geistigen und religiösen Erneuerung der Christenheit fördern zu helfen. Unter seiner Regierung wurde Sachsen „die Wiege der Reformation". Daß Luther auf der Wartburg Sicherheit und Ruhe fand, die Bibel zu übersetzen, daß er später die Reformation weiterführen konnte, verdanken wir Friedrich dem Weisen. 2. Johann der Beständige (1525—1532) bekannte sich noch entschiedener als sein Bruder Friedrich der Weise zu Luthers Lehre. Unter seinem Schutze vermochte dieser die Reformation zu vollenden. Als Kaiser Karl V. die Evangelischen mit Gewalt bedrohte, schloß Johann mit den übrigen protestantischen Fürsten den schmalkaldischen Bund zu ihrer Verteidigung. Solcher Standhaftigkeit gegenüber wagte der Kaiser keinen Angriff, und Johann konnte sein Haupt in Frieden zur Ruhe legen, nachdem die Reformation endgiltig im Kurfürstentum Sachsen eingeführt war. Mit Recht sagte Luther 18*
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