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1. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 276

1892 - Leipzig : Voigtländer
276 Königreich Sachsen. £g nach seinem Tode: „Mit ihm ist die Redlichkeit, wie mit seinem Bruder die Weisheit gestorben, beide, in einer Person vereint, würden ein Wunder von einem Menschen gegeben haben." 3. Johann Friedrich der Großmütige (1532 bis 1547). — Karl V. war endlich seiner auswärtigen Feinde Herr geworden und wandte sich nun gegen die „ungehorsamen Fürsten". Der schm alkaldische Krieg brach aus. In diesem mußte Johann Friedrich plötzlich mit seinem Heer den Kampfplatz in Süddeutschland verlassen und nach Sachsen eilen, denn sein eigener Vetter, der junge Herzog Moritz, hatte sich dem Kaiser angeschlossen und war in das Kurfürstentum eingefallen. Moritz wurde zwar daraus vertrieben, aber der Kaiser rückte bald darauf in Sachsen ein, besiegte Johann Friedrich in der Schlacht bei Mühlberg (1547) und nahm ihn trotz heldenmütiger Gegenwehr gefangen, ja, er sprach sogar das Todesurteil über ihn aus. Der Kurfürst saß eben mit dem Herzoge von Braunschweig beim Schachspiel, als man ihm das Urteil verkündete. Ruhig und ergeben hörte er es an; darauf wandte er sich um und sprach: „Nun laßt uns weiter spielen, Herr Herzog!" Auf die Fürbitte seines Vetters Moritz und anderer Fürsten unterließ zwar der Kaiser, den harten Spruch zu vollziehen, aber Johann Friedrich mußte Land und Kurwürde an Moritz abtreten. Für seine Söhne blieben ihm nur einige Besitzungen in Thüringen, aus welchen allmählich durch mancherlei Zuwachs die sächsischen Herzogtümer Weimar, Gotha, Meiningen und Altenburg entstanden. Johann Friedrich ertrug seinen Verlust und seine fünfjährige Gefangenschaft mit Seelengröße. 4. Moritz (1541—1547—1553) entstammte der alber-tinischen Linie. Alberts Sohn und Nachfolger war nämlich Herzog Georg der Bärtige (1500—1539), allein dieser war ein grimmiger Feind der Reformation und verfolgte Luthers Anhänger in grausamer Weise. Erst sein Bruder Heinrich der Fromme (1539—1541) führte sie im Herzogtum Sachsen ein. Ihm folgte sein hochbegabter, aber ehrgeiziger Sohn Moritz (1541 — 1553) in der Regierung. Dieser führte das Werk fernes Vaters zu Ende und bemühte sich redlich, die Bildung in seinem Lande zu fördern. Darum gründete er 1543 die drei Fürstenschulen oder Landesschulen zu Meißen, Merseburg (später nach Grimma verlegt) und Schulpforta. Auch die Universität Leipzig erfuhr durch Moritz besondere Vergünstigungen. Moritz war Protestant, aber der kluge Fürst sah den Untergang seines Vetters Johann Friedrich voraus und fürchtete, daß dessen Länder unrettbar dem Kaiser verfallen würden. Um diesen wertvollen Besitz dem Hause Wettin zu erhalten, trat er heimlich
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