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1. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 279

1892 - Leipzig : Voigtländer
Königreich Sachsen. 279 seinem Hofhalte gehörte eine große Anzahl von kostbar gekleideten Damen, Günstlingen, Pagen, Hofpoeten und Hofnarren; die letzteren mußten oft mit derben Späßen den Kurfürsten und seine Umgebung erheitern. Aber während der Hof sich ergötzte, seufzte das Volk; denn Augusts Verschwendung verschlang un-geheure Summen. Dazu kam, daß der Kurhut dem ehrgeizigen Fürsten nicht genügte: er trachtete nach einer Königskrone. Der von ihm bestochene polnische Adel wählte ihn denn auch 1697 -um Könige von Polen, doch mußte er zur katholischen Kirche übertreten; infolge dessen ist noch heute das sächsische Fürstenhaus katholisch. Sachsen hatte aber von der politischen Krone feinen Gewinn; es wurde vernachlässigt und mußte drückende Steuern zahlen, um die Summen auszubringen, welche in Warschau bei glänzenden Festen verschwendet wurden. Und als August von Karl Xii. im nordischen Kriege aus Polen vertrieben und in Sachsen zum Frieden von Altranstädt 1706 gezwungen wurde, mußte es nicht nur lange Zeit das fremde Heer unterhalten, sondern auch noch 23 Millionen Thaler zahlen. Doch gewann August später, als das Glück den kühnen Schwedenkönig verließ, Polen mit neuen Opfern wieder. 2. Friedrich August Ii. (1733—1763), prachtliebend rote sein Vater, erwarb gleichfalls die Polenkrone, überließ aber die Regierungsgeschäfte ganz seinem Günstling, dem Grasen Brühl. Dieser gewissenlose Mann benutzte die Schwäche des Kurfürsten, um sich auf alle mögliche Weise zu bereichern, führte einen fürstlichen Haushalt und schaltete ganz nach Willkür. Schlimmer noch war die unredliche Art, durch welche er Sachsen in die drei schlesischen Kriege verwickelte.,. Als sich nämlich dieses auf Betrieb des bestochenen Brühl an Österreich anschloß, fiel Friedrich der Große in Sachsen ein. Er eroberte das Land, leerte die Staatskassen, nahm das sächsische Heer gefangen und schlug auf sächsischem Boden die Schlachten bei Hochktrch und Maxen, Dresden und Zittau, Torgau und Freiberg. Bis zum Frieden von Hubertusburg (1763) blieb das verwüstete und aufgesogene Land in Friedrichs Gewalt. 6. Die Könige von Sachsen. 1. Friedrich August I. oder der Gerechte (1763 bis 1768—1806—1827) war noch unmündig, als sein Vater Friedrich Christian nach einer Regierung von zwei Monaten starb, weshalb sein Onkel Xaver für ihn fünf Jahre lang als Vormund regierte; erst 1768 bestieg er als Kurfürst Friedrich August Iii. den Thron, Die angebotene Polenkrone
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