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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 33

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
6. Die Feldzüge der Römer in Deutschland. 33 Gebiet der Chatten vordringend, stieß er auf ein Heer der fuevischen Markomannen (damals zwischen Main und Neckar, namentlich im Gebiete der fränkischen Saale wohnend) und brachte auch diesem süddeutschen Stamme eine schwere Niederlage bei. Dann wandte er sich nordwärts gegen die (mittlere) Elbe, trat aber, wohl eher mit Rücksicht auf die weite Entfernung von feinen Hülfsquellen und den herannahenden Winter, als auf die Warnung einer deutschen Frau von ungewöhnlicher Größe, welche ihm in lateinischer (!) Sprache das nahe Ziel seiner Thaten und seines Lebens verkündet haben soll, den Rückzug von der Elbe nach Mainz an, auf welchem er durch einen Sturz mit dem Pferde eine so schwere Verletzung des Schenkels erlitt, daß die Armee vorläufig Halt machte und ein verschanztes Lager bezog. Augustus schickte sofort den Tiberius, der so eben von der Unterdrückung eines Aufstandes in Pannonien und Dalmatien zurückgekehrt war, zum Lager des Drusus, der gleich nach dem Eintreffen feines Bruders, 30 Tage nach dem unheilvollen Sturze, starb. Als nun Tiberius das Heer aus Thüringen nach Mainz zurückführte, trugen die Officiere abwechselnd die Leiche des gefeierten Feldherrn, und auf dem weitern Transporte nach und in Italien übernahmen die angesehensten Bürger dieses Geschäft. Von Ticinum (später Pavia) an begleitete Augustus selbst trotz der Winterzeit den feierlichen Leichenzug nach Rom und verfaßte nicht nur dem geliebten Stiefsohne die Grabschrift, sondern schilderte auch in einem Werke dessen Leben und Thaten. Der Senat ertheilte ihm den Beinamen „Germaniens" und erbaute zu seinem Andenken einen Triumphbogen auf der via Appia, Um das Unternehmen des Drusus zu vollenden, erhielt sein Bruder Tiberius den Oberbefehl über die Rheinarmee (die „germanischen Legionen"). Dieser fand nur noch Widerstand an den Sigambrern, in deren Gebiet er wahrscheinlich zweimal verheerend eingebrochen ist; er zwang die Masse des Volkes (darunter angeblich 40,000 waffenfähige Männer), das Land zu verlassen und siedelte sie am linken Ufer des Niederrheins an. Germanien zwischen Rhein und Weser oder gar, wie die römische Großsprecherei sich noch lieber ausdrückte, zwischen Rhein und Elbe, galt als eine neue römische Eroberung, obgleich die meisten der bisher befehdeten deutschen Stämme nur theils momentan eingeschüchtert, theils durch Bündnisse, die ihnen nicht als schimpflich galten, an die große Weltmacht des Südens gefesselt waren. Da die römischen Heere durch den eben so kostspieligen als beschwerlichen Krieg in den wenig werthvolle Beute darbietenden rauhen Gegenden des Nordens sehr erschöpft waren und es, nach dem Rücktritte des Tiberius vom Hofe in ein freiwilliges Exil auf Rhodus (6 v. Chr.), an einem Feldherrn von gleicher kriegerischer Bedeutung fehlte, so begnügte sich Augustus damit, die norddeutschen Erwerbungen durch Einführung römischer Civilisation, durch Anlegung von Castellen und römischen Colonieen so wie durch friedlichen Handelsverkehr zu befestigen. Und in der That wäre Germanien in Putz, Histor. Darstell, und Charakteristiken. Ii. 2. Aufl. Z
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