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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 56

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
56 Ii. Die Völkerwanderung. sich auf die Paläste, Tempel, Kirchen znr Plünderung. Kaum mochte in einer Stadt der Welt je eine reichere Beute dem Feinde zugefallen sein. Alarich hatte seinen Kriegern volle Plünderungsfreiheit gegeben, aber ihnen Schonung des Lebens der Einwohner anbesohlen, und die Kirchen, vor allen die Basiliken der Apostel Petrus und Paulus, zu Freistätten erklärt, in denen die Flüchtlinge nicht verletzt werden durften. Die Gothen gehorchten diesem Befehl, so weit es ihnen die blinde Beutewuth gestattete. Ein Gothe drang in das Haus einer frommen Jungfrau, welche einsam, wehrlos und furchtlos einen aufgehäuften Schatz von prächtigen Gefäßen hütete. Im Begriff, auf diese Beute sich zu stürzen, schreckten ihn die ruhigen Worte der Frommen zurück, diese Schätze wären Eigenthum des Apostels Petrus, und der Heilige würde den Tempelräuber zu bestrafen wissen. Der Barbar trat zurück und nachdem er dem König Alarich von dem Vorfall Kunde gegeben, erhielt er den Befehl, sowohl die Weihgefchenke des Apostels als ihre fromme Hüterin unter sicherer Bedeckung unversehrt nach St. Peter zu geleiten. Schon nach 3 Tagen zog Alarich aus der geplünderten Stadt nach Eam-panien ab, mbent er die unermeßliche Beute auf Wagen, eine große Zahl von Gefangenen mit sich schleppte, und Placibia selbst, die Schwester des Hono-rius, sie achtungsvoll behanbelnb, mit sich führte. Er rückte bis in die südliche Spitze von Unteritalien und wollte nach Stritten und von da nach der reichen Provinz Afrika übersetzen, welche noch immer die Kornkammer Roms und Italiens war. Jedoch ein Sturm zerstörte seine Schiffe in der Meerenge von Messina, und der gothische Kriegsheld, der bei einem länger» Leben gewiß noch große Dinge ausgeführt hätte, starb, wie Alexander, in der Blüte seines Lebens, im 34. Jahre seines Alters. Vom ganzen Volke der Westgothen betrauert, wurde er aus eine merkwürdige Weise zur Erbe bestattet. Eine Menge von Gefangenen mußten den Fluß Bufentum, welcher an der Stadt Eosenza vorüberfließt, ableiten; mitten im trockenen Flußbette errichteten sie ihrem verblichenen König ein Grabmal, und nachdem sie ihn mit vielen Schätzen barin beerdigt hatten, leiteten sie das Wasser des Flusses wieder darüber. Damit aber Niemand erfahre, wo der große König ruhe, und damit römische Habsucht die Ruhe ferner Gebeine nicht störe, so wurden alle Sclaven, welche dabei Arbeit verrichtet hatten, umgebracht. 13. Attila. (Nach I c> s. Aschbach, Geschichte der Westgothen, mit Zusätzen vom Herausgeber.) Attila (Etzel), der nach der Ermordung seines Bruders Bleda alleiniger König der Hunnen geworden war (445?), verlegte feinen Wohnsitz diesseit der Theiß in Ungarn, und von hier ans herrschte er in eine Entfernung,
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