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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 90

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
90 Erster Zeitraum des Mittelalters: 476-751. A. Das Abendland. welcher seinen Bruder, dessen Angriff nicht ahnend, zu gemeinsamer Vertheidigung gegen die Franken aufforderte. Godegisel kam, aber in der Schlacht unweit Dijon ging er zu den Feinden über. Bestürzt über den unerwarteten Verrath, ergriff Gundobald die Flucht und warf sich in Avignon; jedoch gelang es ihm, den fränkischen König, welcher ihn eng eingeschlossen hatte, zu bewegen, ihm gegen einen jährlichen Tribut Frieden zu bewilligen. Bald nach Chlodwig's Entfernung verweigerte er aber den erzwungenen Tribut, zog gegen seinen Bruder und belagerte ihn in Vienne. Ein Mann, welcher, wie vieles andere geringe Volk, zunehmenden Mangels wegen aus der Stadt vertrieben worden war, zeigte ihm durch eine Wasserleitung einen Weg in dieselbe, Godegisel wurde selbst in einer Kirche, in welcher er Zuflucht gesucht, ermordet und die zu seinem Schutze zurückgebliebenen Franken wurden als Gefangene dem westgothischen König Alarich Ii. geschickt. Ganz Burgundien war jetzt wieder unabhängig von den Franken und unter der Herrschaft Gundobald's vereinigt. Was gegen die Burgunder mißlungen war, gelang einige Jahre später gegen die Westgothen (s. S. 81 f.). Unter dem Vorgeben, die arianischen Ketzer aus dem schönen Gallien zu vertreiben, begann Chlodwig, auch durch fränkische Schaaren, welche ihm Siegbert von Köln unter seinem Sohne Chloderich sandte, unterstützt, im I. 507 den Krieg. Rasch, bevor die Ostgothen ihren Stammgenossen die erbetene Hülse leisten konnten, überschritt er die Loire und besiegte die Westgothen in der Schlacht bei Von gl 6 an der Vienne unweit Poitiers, in welcher Alarich selbst durch Chlodwig's Hand fiel. Noch in demselben Jahre konnte der Sieger des größten Theils des westgothischen Galliens und im folgenden auch der Hauptstadt Toulouse mit den dort aufgehäuften Schätzen sich bemächtigen, während der mit ihm verbündete König Gundobald Narbonne einnahm. Erst jetzt schickte Theoderich, um die Rechte seines Enkels Amalrich geltend zu machen und der ferneren Erweiterung der fränkischen Macht zuvorzukommen, ein Heer unter Jbbas nach Gallien, welcher die Franken und Burgunder bei Arles besiegte, dem König Chlodwig einen Theil seiner Eroberungen wieder entriß und Amalrich auf den Thron des westgothischen Reichs setzte. Der Krieg hörte auf, ohne daß ein Friede geschloffen wurde; den Westgothen blieb der südlichste Theil ihrer bisherigen Besitzungen in Gallien. Nach der Beendigung des westgothischen Krieges empfing Chlodwig von dem griechischen Kaiser Anastasius, welcher sich wahrscheinlich dadurch den Schein einer Oberhoheit über die Franken retten oder doch einen Bundesgenossen gegen die Ostgothen gewinnen wollte, die Ernennung zur Würde eines Patricius. Der König, dem römischer Pomp willkommen sein mochte, bekleidete sich zu Tours in der Kirche des heil. Martin mit dem Purpurmantel, setzte sich das Diadem aus das Haupt, ritt darauf, Gold und Silber unter das Volk ausstreuend, durch die Stadt, ^und er wurde seit
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