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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 134

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
134 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 751 1096. der Führer der Bewegung, erlag den Waffen Karl's, als dieser im Anfange ves I. 776 zum zweiten Male in Ober-Italien mit einem raschgesammelten, aber keineswegs starken Heere erschien. Zur besseren Sicherung seiner Herrschaft in Italien ließ Karl in allen den Städten, die sich dem Aufstande angeschlossen hatten, fränkische Besatzungen zurück und setzte fränkische Grafen in größerer Anzahl ein. Eine durchgreifende Umgestaltung der Verwaltung seines italischen Reiches wurde auch diesmal einer vorbehalten und fand überhaupt nicht auf einmal, sondern n Statt. 31. Die Unterwerfung und Bekehrung der Lachsen. (Nach Sigurd Abel, Jahrbücher des fränkischen Reiches unter Karl dem Großen, W. Kentzler, in den „Forschungen zur deutschen Geschichte", und Ferdinand Heinrich Müller, Die deutschen Stämme, bearbeitet vom Herausgeber.) Schon die Merovinger waren mit den Sachsen früh in feindliche Berührung gekommen, welche bereits 553 Clotar I. einen jährlichen Tribut von 500 Kühen versprechen mußten, dessen sie sich 631 wieder entledigten. Bei der Schwäche des fränkischen Reiches gelang ihnen seit dem Anfange des 8. Jahrhunderts die Erweiterung ihres Landes, bis die kräftigen Majoresdomus Karl Martell und Pippin ihnen mit Entschiedenheit nicht nur im Westen, sondern auch im Osten (an der Ocker) entgegentraten, sie von Neuem zu Tribut verpflichteten und zuletzt auch den freien Zutritt christlicher Glaubensboten erzwangen. Unter Karl dem Großen nahmen, wie schon Einhard andeutet, die Sachsen-kriege nicht nur einen großem Umfang, sondern auch einen andern Charakter an. Die früheren Kämpfe hatten im Wesentlichen den Zweck, die Grenzen gegen die Uebersälle der Sachsen sicher zu stellen, wobei der ihnen auferlegte Tribut den Schein einer fränkischen Oberhoheit hervorbringen mochte. Karl aber wollte (wenigstens seit dem I. 775) die Sachsen dem fränkischen Reiche völlig einverleiben und dadurch das deutsche Element in demselben möglichst verstärken, weil ihm die Wiedervereinigung der getrennten Theile nach Karl-mann's Tode vorwiegend romanische Bevölkerung zugebracht hatte. Mit der Unterwerfung sollte aber die Bekehrung der Sachsen zum Christenthum und ihre Einordnung in den Organismus der fränkisch-römischen Kirche verbunden sein. Beides waren gleich hohe Ziele seiner Politik, das eine bedingte das andere. Nur mit Hülfe des Christenthums konnte er die Sachsen fest ans fränkische Reich knüpfen und sie theilhaftig machen der hohem Gesittung, welche die übrigen deutschen Stämme bereits besaßen und deren Träger das fränkische Reich war. Einhard bezeugt es ausdrücklich, daß der zähe Wider-
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