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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 145

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
35. Karl's des Großen Kaiserkrönung. 145 Jnl I. 796 erfolgte ein neuer großer Angriff durch die vereinten Schaaren der Longobarden und der Baiern nebst Franken und Alemannen. Diese überschritten die Donau und erstürmten zwischen der Donau und der Theiß das große, durch ausgedehnte Verhaue befestigte Feldlager des Chagan, wegen seiner Gestalt von den Franken „der Ring" genannt, wo der Raub von 200jährigen Plünderungszügen aus dem byzantinischen Reiche und aus dem Abendlande aufgehäuft lag. Noch an 2 Jahre dauerte inzwischen der Kampf fort und endigte erst im Jahre 799 mit der gänzlichen Vernichtung des alten Räubervolkes, welches über zwei Jahrhunderte die Plage der abendländischen und morgenländischen Völkerwelt gewesen war. Die Avaren verschwinden fortan aus der Geschichte, und dort, wo sie einst gehaus't, an der Donau und Theiß, erscheint seitdem eine öde, menschenleere Wüste. Somit war noch am Schlüsse des 8. Jahrhunderts das Pfortenland an der mittlern Donau für die fränkische Herrschaft gewonnen und dieselbe gegen alle Gefahren vor den in dem Donau-Thal aufwärts stets vordringenden barbarischen Völkern aus dem Osten gesichert. 35. Karl's des Großen Laifcrluönung. (Nach George Philipps, Deutsche Geschichte mit besonderer Rücksicht auf Religion, Recht und Staatsvcrsassung, und Georg Waitz, Deutsche Verfassungsgeschichte, ' bearbeitet vom Herausgeber.) So glänzend die Siege König Karl's waren und so solgereich dieselben für die gesammte spätere Geschichte geworden sind, so kommt doch in der ganzen Regierungszeit des großen Königs kein Tag dem des Weihnachtsfestes des Jahres 800 (nach damaliger Rechnung am Anfange eines neuen Jahres und eines neuen Jahrhunderts) an Wichtigkeit und Bedeutung gleich. An diesem Tage ward Karl, der König der Franken und der Longobarden, zum römischen Kaiser gekrönt; ein Ereigniß, auf welchem fortan die Geschichte des abendländischen Europa's beruht. Papst Leo Iii. war es, durch dessen Hand das römische Kaiserthum'im Westen wieder hergestellt ward, als Karl auf seinem fünften Zuge nach Italien (800) nach Rom gekommen war. Die Veranlassung zu diesem Zuge gab ein Streit, in welchen der Papst mit einer Partei in Rom gerathen war, die ihn der gröbsten Verbrechen zieh. Da seit geraumer Zeit die Herrschaft des griechischen Kaisers über Rom völlig aufgehört hatte, so mochte jene Partei von einer Wiederkehr der Zeiten der Republik träumen. Daher begab sich der Papst in das fränkische Reich, um sich an den Schirmvogt der Kirche zu wenden. Karl, damals gerade auf einem Heereszuge gegen die Sachsen begriffen, empfing den Papst auf seinem Reichstage zu Paderborn Pütz, Histor. Darstell, und Charakteristiken. Ii. 2. Aufl. 10
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