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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 184

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
184 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 751 -1096. der Krieg gegen sie als die beste Schule gegen den stärkern Feind anzusehen war. Der erste Angriff galt den Hevellern, einem wendischen Stamme, der aus beiden Seiten der Havel und an der unteren Spree wohnte. Mehrmals kam es zur Schlacht, immer siegte Heinrich und drang endlich bis zur Hauptfeste des Stammes, dem jetzigen Brandenburg, vor, die („Brennaburg" genannt) rings von der Havel umflossen war. Es war mitten im Winter, als Heinrich sie belagerte, und auf dem Eise schlug n sein Lager auf. Eis, Eisen und Hungersnoth, die drei brachten Brennaburg zu Fall und mit ihm das ganze Hevellerland in die Hände des Siegers. Weiter südwärts drang Heinrich gegen die Dalemincier und gegen die denselben stammverwandten Ezechen in Böhmen vor. Die Hauptfeste der Dalemincier, Jana, ward geplündert, was mannbar war, erschlagen, die Kinder als Sclaven verkauft. So wollte es die arge Sitte, und der Deutsche hat sein Wort „Sclave" von den Slaven genommen. Von dem zahlreichen, unter ein Gebot vereinigten Volke der Ezechen erwartete Heinrich einen kräftigen Widerstand und entbot daher den Herzog Arnulf zur Hülfe; ein Baiernheer rückte über den Böhmerwald gleichzeitig mit dem Könige in das Ezechenland ein. Der junge Böhmenherzog Wenzel, durch den Einfluß seiner frommen Großmutter bereits dem Christenthum gewonnen, übergab zu Prag sich und sein Land dem Könige. Als Lehen erhielt er es zurück und zahlte von nun an dem Sachsen einen Tribut. Seit jener Zeit forderten Deutschlands Könige von den Böhmenfürsten Lehenspflicht und Gehorsam, bis endlich das Land selbst in viel späterer Zeit an deutsche Fürsten kam. Aber die 9 Jahre des Waffenstillstandes mit den Ungarn waren nun dem Ende nahe und der Krieg mit diesen schlimmsten Feinden des Reiches drohte von Neuem. Bald erschienen Gesandte der Ungarn, den Tribut wie gewöhnlich zu fordern, aber mit leerem Säckel kehrten sie diesmal heim. Da sattelten schnell die Neiterschaaren der Ungarn, und unermeßliche Schwärme nahmen durch das Land der Dalemincier ihren Weg gegen Abend: Sie forderten Hülfe und Geld von den Daleminciern, doch diese wußten, Heinrich sei gerüstet, und statt des geforderten Tributes warfen sie ihnen höhnisch einen fetten Hund hin. So ergrimmt die Ungarn über diese Unbill waren, so ließen sie sich doch nicht Zeit zur Rache, sondern eilten in das Thüringerland, das sie im Winter des 1.932 auf 933 verheerten. Als dann Thüringen die große Zahl der Feinde nicht länger mehr ernähren konnte, brach ein Theil des Heeres weiter nach Abend auf, um von dieser Seite in Sachsen einzufallen. Schon hatte Heinrich ein starkes Reiterherr aus Sachse» und Thüringen gesammelt und den Heerbann aufgeboten; auch aus Baiern und den andern ihm unterworfenen Ländern waren manche Ritter zu feinen Fahnen geeilt. Er lagerte an der Unstrut in der goldenen Aue. Mit Lust sahen die Krieger, wie ihr König bald vorn, bald in der Mitte, bald in den letzten Reihen des Heeres sich auf dem Rosse tummelte und wie die Fahne des Erzengels Michael,
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