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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 192

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
192 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 751—1096. der Böhmenherzog zahlte wieder den lange vorenthaltenen Tribut; die Ungarn wurden durch Otto's Bruder, Heinrich, nachdem dieser Herzog von Baiern geworden war, aus Kärnten vertrieben und in ihrem eigenen Lande angegriffen. Die wichtigste Folge der Erweiterung der Marken war die weitere Ausbreitung des Christenthums und deutscher Cultur gegen Norden und Osten. Die deutschen Länder, vordem die äußerste Grenze abendländischer Bildung, wurden jetzt mehr und mehr in den Mittelpunkt des europäischen Lebens gerückt, und die Deutschen, welche bisher die Güter einer reichern und hohem geistigen Entwickelung nur empfingen, erhielten nun die Aufgabe, sie auch andern Völkern mitzutheilen. Dem deutschen Krieger folgte in die östlichen und nördlichen Zonen Europa's der deutsche Priester, diesem der deutsche Kaufmann. Jetzt erst, da der Weltverkehr sich nicht in die germanischen Wälder verlief, sondern durch dieselben in fast neu entdeckte Länder führte, entwickelte sich auch das städtische Leben an der Donau und Elbe. Handel und Gewerbe begannen hier in den Städten aufzublühen; es erwuchsen hier die ersten Anfänge eines Bürgerstandes, in dem die Gemeindefreiheit fortleben konnte, nachdem sie unter den Bauern zu ersterben drohte. Eroberung des Königreichs Italien 951. Während das ostfränkische oder deutsche Reich nach langen und schweren inneren Kämpfen zu neuer Festigkeit gedieh, geriethen die romanischen Staaten, welche aus der zersplitterten Monarchie Karl's des Großen hervorgegangen waren, sichtlich mehr und mehr in Verfall. Otto hatte schon in der ersten Zeit seiner Regierung sowohl in Frankreich durch Beschützung des Königs Ludwig's Iv. gegen dessen Vasallen Hugo den Großen, als in den beiden seit 933 vereinigten Burgund durch die Vormundschaft über den jungen König Konrad Ordnung und Frieden hergestellt. Trauriger noch als in den romanischen Reichen des Westens waren die Verhältnisse in dem südlichen romanischen Reiche, in dem Königreiche Italien, wo nach Arnulfs Tode während der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts einheimische und burgundische Fürsten sich die Krone streitig machten. Auch in diesen Wirren war schon Otto's Hülfe von dem zu ihm geflohenen Berengar Ii. in Anspruch genommen worden. Erst ein unerwartetes Ereigniß veranlaßte Otto, schneller als man es erwarten konnte, mit Waffengewalt in das italische Königreich einzudringen und sich Bahn zu seinem großen Ziele, der Herstellung des Kaiserthums, zu brechen. Am 22. November 950 starb unerwartet im Jünglingsalter König Lothar zu Turin. Niemandem kam das schleunige Ende des Königs gelegener, Niemand zog großem Vortheil daraus, als Berengar. Erbeeilte sich, den erledigten Thron für sich und sein Geschlecht zu gewinnen, versammelte die italischen Großen zu Pavia und setzte>s durch, daß sie ihn und seinen Sohn Adalbert zu Königen wählten; noch an demselben Tage empfingen beide die
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