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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 217

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
47. Heinrich Ii. 217 dem Könige Heinrich, die Erbfolge in seinem burgundischen Reiche zugesichert, welches seit der Vereinigung von Hoch- und Niederburgund (933) auch das Reich Arelat hieß. Er wollte dadurch in seinem Neffen eine Stütze für seine wankende Macht den übermächtigen und übermüthigen Vasallen gegenüber erlangen. Aber der burgundische Adel wollte kein Erbrecht in weiblicher Linie gelten lassen, und der Widerstand regte sich zunächst gegen den alten König, der das Reich den Deutschen überantwortete. An die Spitze des burgundischen Adels stellte sich Otto Wilhelm, der Sohn jenes Adalbert und Enkel jenes Berengar, denen Otto I. die Herrschaft Italiens entrissen hatte. An Macht und Einfluß Niemandem im Lande zu vergleichen und selbst wohl nach der Krone begierig, bedrängte er den König Rudolf so sehr, daß dieser den Entschluß faßte, seinem sorgenvollen Regiment schon bei Lebzeiten zu entsagen und es sofort in Heinrich's Hände niederzulegen. Diese Uebertragung erfolgte 1016 zu Straßburg in Form' einer Belehnung. Doch vermochte Heinrich Ii. nicht sich durch einen zweimaligen Heereszug in den Besitz seines neuen Reiches zu setzen und scheint endlich (in einem Frieden 1023) seinen Regierungsrechten in Burgund sür die Lebzeiten Königs Rudolf entsagt zu haben. Heinrich's dritter Zug nach Italien (1021 —1022). Die Bewohner der italienischen Provinzen des byzantinischen Reiches, unaufhörlich den Angriffen der Araber ausgesetzt und überdies von den Auflagen der griechischen Kaiser fast erdrückt, versuchten, mit Unterstützung von normannischen Rittern, von dem griechischen Reiche abzufallen und riefen, als die Griechen in zwei Treffen Sieger geblieben, den Kaifer Heinrich aus Deutschland zu Hülse, wahrscheinlich auf den Rath des Papstes Benedict Viii. Auch dieser war zu Heinrich nach Bamberg gekommen und verlieh durch die Einweihung der dort neu erbauten Stephanskirche, in Gegenwart von 72 Erzbischöfen und Bischöfen und einer großen Zahl weltlicher Fürsten, der Lieblingsstiftung des Kaisers einen ganz ungewöhnlichen Glanz. Die Gründung dieses Bisthums Bamberg (1007), als eines bleibenden Denkmals der Siege Heinrichs über seine innern und äußern Feinde, ist für die Verbreitung deutschen Lebens, deutscher Sitte und Sprache nicht minder folgenreich geworden, als die Begründung der wendischen Bisthümer durch Otto den Großen. Den Papst hatte wohl neben den vielfachen Einladungen des Kaisers auch die bedenkliche Lage Italiens und die Gefahr, die ihm selbst von den Griechen drohte, zu dieser seit fast zwei Jahrhunderten ungewöhnlichen Reise bewogen. Inzwischen hatten die Griechen nicht allein ganz Apulien wieder gewonnen, sondern auch bereits einen großen Theil des Gebietes von Benevent an sich gerissen und hier eine starke Feste errichtet, der sie den Namen Troja gegeben; ja im Anfange des J. 1021 hatten sie schon das Gebiet des Papstes unmittelbar angegriffen. Mit einem starken Heere (60,000 M.) zog der Kaiser im Herbste nach Italien und erschien mit der zahlreichsten von drei Abtheilungen desselben vor dem modernen Troja mit
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