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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 424

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
424 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096—1273. Zug auf, den ihre Fürsten im Jahre vorher auf dem Mainzer Reichstage beschlossen hatten. Mit geringer Macht zog er erst im August 1236 über Verona nach dem Mincio, wo sich die Truppen der reichsgetreuen Städte und die vorausgeschickten mit ihm vereinigten. Doch waren die Erfolge dieses Feldzuges nicht eben glänzend, denn sie beschränkten sich auf die Verwüstung der Umgegend von Mantua und die Erstürmung Vicenza's. Dann überließ er die Kriegführung dem Ezelin de Romano und ging selbst im Winker wieder nach Deutschland, wo er bei einem längeren Aufenthalte in Wixä die Länder des wegen Ungehorsams gegen ihn geächteten Herzogs Friedrich des Streitbaren von Oesterreich und Steiermark einzog, um sie für immer bei dem Reiche zu behalten. Auch erfolgte hier im Anfange des Jahres 1237 die Wahl seines zweiten Sohnes, Konrad, zum römischen Könige und zum künftigen Kaiser, welche auf einem zu Speier gehaltenen Hoftage bestätigt ward. Erst im Herbste 1237 zog er mit einem im Lechfelde gesammelten Heere abermals nach Italien, um Deutschland nur noch einmal (1242) und ganz im Geheimen wieder zu sehen. Bei seiner Ankunft stießen alle Ghibellinen der Lombardei und 10,000 Saracenen, die er sich aus Apulien zuführen ließ, zu ihm. Der Einnahme vieler Burgen folgte die Uebergabe Mantua's, welches ebenso, wie die angesehensten Gegner Ezelin's, des Kaisers Gnade suchte und erhielt. Unter diesen Umständen mußten die Mailänder besorgt werden, denn auf sie, als das Haupt des Bundes, richtete sich natürlich des Kaisers Zorn am meisten. Sie wandten sich an den Papst, der in ihnen die einzige unabhängige Macht nicht fallen lassen konnte, um Unterstützung und um Vermittlung bei dem Kaiser; doch wurden die päpstlichen Legaten, als sie sich für Mailand verwenden wollten, nicht vorgelassen und Friedrich bestand auf Unterwerfung. Am Oglio traf er auf das Heer der Lombarden, fand sie aber so gut ausgestellt, daß sie weder leicht anzugreisen waren, noch auch der Uebergang über den kleinen Fluß erzwungen werden konnte, daher suchte er sie zu täuschen, indem er sein Heer in verschiedenen Richtungen aus einander gehen ließ. So gelangte er über den Oglio, während die Mailänder, erfreut über das Verschwinden des kaiserlichen Heeres, sich nach Eortenuova, südwestlich von Bergamo, zogen. Hier kam es am Nachmittage des 27. November zur Schlacht. In unbezähmbarer Kampfeslust warf sich die kaiserliche Vorhut, ohne die nachrückenden Abtheilungen abzuwarten, auf die Lombarden und nöthigte diese nach ein-stündigem Kampfe, die Ebene in großer Unordnung und mit vielem Verluste zu räumen. Und als jetzt erst das Hauptheer der Kaiserlichen, in welchem Deutsche, Norditaliener, Apulier und die saracenischen Bogenschützen mit einander wetteiferten, siegesgewiß heranstürmte, da leistete nur noch ein Theil der Lombarden, besonders Mailänder und Alexandriner, bei dem von Schanzen umgebenen Earroccio (dem Fahnenwagen, s. S. 391) Widerstand. Die Nacht machte dem Kampfe ein Ende, und noch während derselben wurden
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