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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 581

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
114. Venedig und Genua. 581 mit Schösser wetteiferte, gehört Mainz ausschließlich an und gab der Mainzer Typographie das erstaunliche Uebergewicht über den Buchdruck mit grober Schrift von gegossenen Bleilettern, den einzelne Briefdrucker in Holland und Deutschland selbständig zu Stande gebracht hatten, ohne aber darüber hinauskommen zu können. So hat also Gutenberg weder den ersten noch den letzten Schritt zur Erfindung der Typographie gethan, wohl aber den wichtigsten. Als im Jahre 1462 in Folge eines Kampfes zweier Erzbischöfe, Diether von Isenburg und Adolf von Nassau, Mainz von dem letzteren erobert und geplündert wurde, mußten alle Gesellen die Stadt verlassen, die Diener Gutenberg's erscheinen bald darauf als die ersten Buchdrucker in Basel, er selbst wurde Kammerherr des siegenden Erzbischofes und überließ die weitere Entwickelung seiner Erfindung glücklicheren Schülern. Er starb im Anfange des Jahres 1468. 114. Venedig und Genua. (Nach Joh. Gottfr. Eichhorn, Weltgeschichte, und Karl Ritter, Geschichte der Erdkunde und der Entdeckungen, bearbeitet vom Herausgeber.) Bei der Völkerwanderung, als sich der Strom der Barbaren aus Pannonien immer zuerst über Venetien wegwälzte, von dem Einbrüche der Westgothen und Hunnen an bis auf die Besitznehmung der Longobarden, trieb der Schrecken viele Einwohner, besonders die Vornehmen und Reichen, auf die kleinen Inseln, welche an der nördlichen Spitze des adriatischen Meerbusens liegen. Ueber dritthalbhundert Jahre lang (von 421—697) lebten diese Flüchtlinge unter Oberhäuptern, die Tribunen hießen. Ihr Gewerbe war Schifffahrt und Handel. Nach und nach erwachte jedoch Eifersucht beim Volke gegen die Macht der Tribunen: die Seeräubereien der Araber vermehrten sich und machten das Adriatische Meer so unsicher, daß eine gemeinschaftliche Anstrengung aller Inseln gegen sie nothwendig wurde. So wurden die Lagunenbewohner durch ihre Stimmung gegen die Tribunen und durch die Umstände der Zeit bewogen, einen gemeinschaftlichen Anführer, Doge oder Herzog, zu wählen (697). Nach dieser Einrichtung hatte das Volk (die Edeln, Bürger und Geistlichen) die gesetzgebende, die Tribunen die richterliche und der Herzog die vollziehende Gewalt. Die Insel Rialto, seitdem sie der Sitz der Centralregierung war, erhob sich über die übrigen; die benachbarten kleineren Inseln wurden mit ihr durch Brücken verbunden und eine mächtige Seestadt, Venedig, stieg nach und nach wie aus dem Meer empor. Sie herrschte über alle umliegenden Inseln und auf dem Adriatischen Meere und schützte dasselbe-gegen arabische Seeräuber.
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