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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 644

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
644 Vierter Zeitraum des Mittelalters: 1273—1492. Bedürfnissen entsprechende Maßregeln und Institutionen zu sichern wußten, und 3) in der Vorherrschaft des religiösen Elementes, welches von Anfang an die moralische Grundsäule des osmanischen Staatsgebäudes ausmachte und dasselbe, bei fortschreitender Entwickelung, in allen seinen Theilen als eigentliches Lebensprincip durchdrang und hielt. 125. Timur. (Nach Joh. Wilhelm Zinkeisen, Geschichte des osmanischen Reiches, bearbeitet vom Herausgeber.) Eine eigene Epoche in der Geschichte Asiens bezeichnet die Heldenlaufbahn des Welteroberers Timur oder Timurlenk (d. h. des lahmen Timur, bei uns durch eine falsche Alliteration gewöhnlich Tamerlan genannt). Schon im I. 1369 hatte der junge Timur (geboren 1335), damals an der Schwelle des Mannesalters, nach Besiegung des Herrn der Landschaften Ehorafan und Transoxiana, seinen Herrschersitz zu Samarkand in der großen Bucharei aufgeschlagen, von wo aus er in den nächsten Jahrzehnten seine Eroberungen nach allen Weltgegenden hin über ganz Asien ausdehnte. Nach der Unterwerfung von Ehowaresmien pflanzte er seine Siegeszeichen an den Usern des Caspischen Meeres ans (1379). Im nächsten Decenninm unterwarf er, nicht ohne harte Kämpfe, Persien und ganz Georgien. Auch die Fürsten von Armenien und Mesopotamien kündigten ihre Unterwerfung an, während ein furchtbares Blutbad zu Jspahan die Eroberung des persischen Irak besiegelte und die gänzliche Vernichtung der Hauptstadt von Chowares-miett den Abfall dieser Landschaft furchtbar bestrafte. Durch eine einzige Entscheidungsschlacht (1390) siel die große Tatarei dem Weltreiche Timur's anheim. In einem fünfjährigen Feldzuge (1391—1395) ward die Eroberung Persiens vollendet. Schon damals bedrohte Timur das osmanifche Reich in Kleinasien, aber durch den Abfall des Tataren-Chans von Kiptschak an den Ufern des Caspischen Meeres und der Wolga wurde er in dem weitern Vordringen nach Westen aufgehalten und, nach einem glänzenden Siege übet die Empörer (am Terek, 1394), gab er feinem Weltsturme nach Norden hin eine andere Richtung. Denn indem er in Europa eindrang, durchzog er verheerend Klein- und Groß-Rußland und plünderte im Norden Moskau, während im Süden seine Schaaren bis Asow und Kuban am Schwarzen Meere hinstreiften und auf dem Rückwege Astrachan und ©erai an der Wolga, die Hauptstadt des Kiptschak, mit Feuer zerstörten. Nachdem Timur auf kurze Zeit in die Hauptstadt seines Stammlandes, Samarkand, zurückgekehrt war und durch eine zweckmäßige Vertheilung seiner Eroberungen unter seine 4 Söhne seinem ungeheuren Reiche eine bestimmtere
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