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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 648

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
648 Vierter Zeitraum des Erittrlalters: 1273-1492. und ®“manen a“f den Spuren der Kenteren in Europa eingewandert und um diele Jahrhunderte später, als biefe, mit den Culturvölkern der alten Welt in Berührung gekommen. In Folge dessen wissen wir sehr wemg von ihrer Urzeit. Erst im 6. Jahrhundert gibt nns Prokopius der Geheimschreiber Belisar's, die erste genauere Knnde von den Slaven Damals lebten sie, über weite Ander zerstreut, ohne Fürsten, zu einer grchen Anzahl kleiner Verbände verewigt, trieben Ackerbau und machten Raubzüae in das altersschwache byzantinische Reich. Schon damals hatten sie fast das ganze linke Ufer der Donau — vom Böhmerwald an abwärts — inne. Nach Süden hin führte sie die Furcht vor den Avaren zur Übersiedlung auf ba§ immet ^ger begrenzte Gebiet des oströmischen Reiches, nach Nordwesten und Norden hm nahmen sie ohne Kampf die von den Germanen verlassenen Lander an der Weichsel, an der Oder und bis zur Elbe ein. Nach Nordosten und Osten hin siedelten sich Slaven im heutigen Rußland an. Die Cultur, die Staatenbildung mit allem, was davon abhängig ist entwickelte sich dann bei den westlichen Slaven einerseits und den nordöstlichen andererseits unter sehr verschiedenen Bedingungen. Die westlichen Slaven kamen mit den germanischen Völkern, als deren Bewegung wieder rückwärts, nach Osten, zu strömen begann, in Berührung und lernten so westeuropäische Gesittung, germanische Lebensanschauung kennen und damit zugleich die Lehren und die Verfassung der lateinischen Kirche. In den Kämpfen mit dem Christenthum und mit dem zurückwogenden Germanenthum, und vielleicht zum Theil durch diese Kämpfe hervorgerufen, bildeten sich unter den Westslaven Staaten unter einheimischen Fürsten, die aber nicht mächtig genug waren, sich in bauernber Unabhängigkeit zu behaupten. Das Wen-benreich zerfiel, kaum gegründet, wieder in sich, das großmährische (um 880) begleichen. Immer weiter verbreitete sich die beutfche Oberhoheit nach Osten über die Westslaven. In den branbenburgischen Marken zwischen Elbe und Oder fanden nicht nur die slavischen Fürstengeschlechter, sondern auch die slavischen Volksstämme bis auf geringe Reste ihren Untergang in jenem Vernichtungskriege und wurden im Wesentlichen durch eine deutsche Bevölkerung ^setzt. In einigen Landstrichen behaupteten sich wendische Häuptlinge im Besitz der Fürstenwürde selbst unter einer längst vollständig germanisirten Bevölkerung, so die Herzoge von Pommern bis zu ihrem Aussterben während des 30jährigen Krieges. Eines der slavischen Fürstenhäuser aus jener fernen Vergangenheit herrscht sogar bis auf den heutigen Tag in einem deutsch gewordenen Lande, in Mecklenburg. In allen diesen westslavischen Gebieten wurde die lateinische Kirche herrschend und die Lebensverhältnisse den westeuropäischen, den germanischen, nachgebildet, selbst da,- wo sich die slavische Nationalität gegenüber der Germanisirung behauptete, wie in Böhmen und in der Windischen Mark. Anders im Nord osten der von Slaven bewohnten Länder, im heutigen
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