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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 11

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
2. Die Lage Europa's im Anfange der Neuzeit. 11 Angelegenheiten als den Welthändeln beschäftigt, sanken sie in die Reihe kleinerer weltlichen Fürsten "herab,/ Ferrara, damals dem Hause Este, Mantua, dem Hause Gonzaga gehorchend, waren kleine Staaten, ohne selbständige Politik; ihr Schicksal wurde immer durch die,.Pläne und Absichten der größeren italienischen Staaten bestimmt. Die Republik Florenz war, unter der Leitung Lorenzo's von Medici (+ 1492), zu großem Wm stand erblüht; allein sein älterer Sohn, Peter, der Erbe seiner Reichthümer und seines Ansehens, besaß die Eigenschaften nicht, das Uebergewicht auf die Dauer zu behaupten. Savoyen und Piemont gehorchten einem dreijährigen Kinde, Karl Ii., dessen Mutter, Bianca, aus dem Geschlechte der Graftn Montserrat, als Vormünderin die Geschäfte leitete. Das Herzogthum ^Mailand, welches großen Zuwachs erhalten hatte durch Genua, Parma und Piacenza, gehorchte dem Haufe Sforza, Die Repumik Venedig stand unter den italienischen Staaten als der mächtigste da durch innere Einrichtung, Reichthümer und Konsequenz in Plänen und Ausführung derselben. Sie besaß die Inseln Ecmbfa und Cypern, einen Theil des festen Landes von Ober-Italien, und die "Stadt Venedig war das Herz des europäischen Handels. Aber der Handel, durch welchen Venedig mächtig geworden, schlug seit der Umsegelung des Vorgebirges der guten Hoffnung einen andern Weg ein, und die Republik sank rasch vom Gipfel der Macht und des Glanzes. Die Sch.&*tzer waren die tapfersten Soldaten von Europa, und alle Monarchen bewarben sich um ihre Freundschaft; das Heer galt für das beste, in welchem die meisten Schweizer gezählt wurden. Aber hoher Sold, Beute und Siegestrunkenheit hatten die Gesinnung der Eidgenossen geändert. Sie waren dem Meistbietenden feil, wortbrüchig, der augenblickliche Vortheil entschied. Von den alten Schweizern war ihnen nur die Tapferkeit geblieben; aber es fehlte die Begeisterung des Gemüths; so geschah es, daß sie bald den Ruf der Unüberwindlichkeit verloren. Vom deutschen Reiche hatte sich die Eidgenossenschaft getrennt und einen unabhängigen Föderativ-Staat con-stituirt, der durch die außerordentliche Gunst der physischen Verhältnisse des Landes die scharfe ethnographische Scheidung überwand. Das deutsche Reich befand sich in einer Art von Auflösung. In viele Staaten getheilt, hinderte das entgegengesetzte Interesse derselben Deutschland, nach Außen hin jene überwiegende Stellung einzunehmen, zu der es durch Größe des Gebiets, Zahl und Tapferkeit des Volkes berufen schien. Da schon seit dem Erlöschen der Karolinger alle nach einander auf Deutschlands Thron erhobenen Dynastieen immer wieder in kurzer Zeit ausstarben, so verfiel hier die Krone immer wieder der £gk^^*toäl)rent> sich in den Staaten West-Europa's, und nicht minder selbst in den Vasallenthümern Deutschlanbs, das Erbrecht unbedingt feststellte. In Frankreich begannen die Vasallentümer zu verschwinden, während in Deutschland die herrschende Genossenschaft das Reichsoberhaupt nur als ihren Mandatar auf Lebenszeit
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