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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 23

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
4. Entdeckungen und Eroberungen der Portugiesen. 23 So gewannen die Portugiesen denn rasch nach einander an der ostafrikanischen Küste Mozambique, Sofala, Melinde und die große Insel Madagaskar, in Asien die kleinen Inseln Socotora und (erst 1517) Aden (den Hüter des Rothen Meeres), Mascate in der Landschaft Oman und die Jnselstadt Ormus, den Stapelort des persischen Handels, welcher dadurch den Todesstoß erlitt. Sobald die Eroberung Indiens beschlossen war, übertrug König Emanuel zunächst für 3 Jahre die bürgerliche und militärische Gewalt Vice-Königen, zuerst dem Grafen von Abrantes, Franz von Almeida (1505—1509), dessen Heldensohn Lorenz einen glänzenden Seesieg über den Zamorin und die ihm verbündeten Maurenfürsten erfocht. Fortan herrschten die Portugiesen, überdies bald durch heimische Schiffe unter Tristan da Cunha verstärkt, in allen Gewässern Indiens und geboten über Handel und Wandel; nur unter Portugals Schutz- und Geleitbriefen sahen die Kauffahrer Sicherheit. Franz von Almeida, nach weitern, glorreichen Kämpfen vom Könige Emanuel abberufen, wurde auf der Heimkehr, unfern des Vorgebirges der Guten Hoffnung, in einem Raufhandel mit 65 Gefährten von den Hottentotten erschlagen. Was Vasco da Gama als Entdecker begonnen, Franz von Almeida als Küsten- und Städtebezwinger wie als einsichtiger Ordner des Handels befestigt hatte, das vollendete als planmäßiger Eroberer weiter Gebietsstrecken und als Gründer eines eigentlichen Ostindienreiches Alfons von Albu-querque (1509—1515), nicht mit Unrecht „bet Große" geheißen. Seiner Kriegskunst, die auf reiflicher Ueberlegung wie auf rascher That beruhte, stand eine gleiche Geschicklichkeit des Unterhändlers, Gesetzgebers und Verwalters zur Seite. Er eroberte die Insel- und Kftftenftabt Goa und bestimmte sie, sowohl wegen ihrer centralen Lage inmitten bet Malabatischen Halbinsel als wegen ihrer natürlichen Festigkeit, zum Hauptorte der Besitzungen in Hindu-stan, ebenso gewann er Matacca, den Mittelpunkt der östlichen Halbinsel, empfing die Botschaften der Könige von Java, Sumatra, Siam und Pegu, regelte durch Gesandte und Bündnisse den eben so lebhaften als einträglichen Verkehr mit Völkern und Fürsten, bereit Namen man bisher kaum gekannt hatte. Auch Ehmgjtat allmählich aus dem geheimnißvollen Dunkel hervor; der äußerste östen rückte dem fernsten Westen näher. Selbst der mächtige Sultan Persiens mußte sich vor dem neuen Nachbat beugen und um dessen Freunbschaft werben. Bald nach dem Abschlüsse der persönlich geleiteten Unterhaltungen erkrankte Albuquerque und starb auf dem Rückwege im Angesichte Goa's an Bord des Admitalschiffes, 63 I. alt, von Kummer übet Undank des Hofes niebergebrückt. Bei feinem Tode ftanb Portugals Macht auf ihrem Gipfelpunkte. Wie sehr Albuquerque der eigentliche Gründer und gewaltige Träget berfelben gewesen, warb erst klar, als nach seinem Heimgänge bei den unterworfenen ober verbündeten Fürsten und Völkern Jnbiens die Anzeichen von Ungehorsam und Verrath, bei den Portugiesen die von Habsucht und Zügellosigkeit
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