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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 153

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
28. Der Abfall der Niederlande. 153 Uebergewicht der spanischen Truppen im freien Felde gezeigt hatte, kostete dem Staatenbunde fast das ganze südöstliche Brabant nebst einigen Städten im Hennegau. Doch rafften Krankheiten einen großen Theil des spanischen Heeres hinweg und Don Juan selbst verschied, an jedem ferneren Gelingen verzweifelnd. 7. Alexander Farnese von Parma, 1578—1592. Der Nachfolger Don Juan's war Alexander von Parma, der Sieger bei Gemblours. Er entwarf einen von denen feiner Vorgänger durchaus verschiedenen Plan. Alles, was die Religion betraf, sollte wieder auf den alten Fuß, wie unter Karl V., hergestellt werden, doch alle politischen Freiheiten und Vorrechte, welche die Niederländer fordern konnten, sollten sie ungeschmälert genießen. Man wollte ihnen sogar wieder die Entfernung der Spanier zugestehen, wenn sie ein Heer zusammen brächten, im Stande, den Feinden die Spitze zu bieten. Hiermit gewann Farnese sogleich die wallonischen, fast ganz katholischen Provinzen. Da es dem Norden immer klarer wurde, daß auf die Verbündeten im Süden kein Verlaß fei, so war bei ihm der Entschluß gereift, wenn nicht das ganze Niederland sich dauernd vereinigen lasse, wenigstens den zuverlässigsten Theil in einem Bündniß zusammenzufassen. So entstand durch Oranien's unermüdliche Thätigkeit im Januar 1579 die Utrechter Union, indem Holland und Seeland sich mit Utrecht, Geldern, Friesland, Overyssel und Groningen als ein unzertrennliches Ganzes zu wechselseitigem Schutze und gemeinsamer Kriegsführung vereinigten. Eine förmliche Lossagung von der spanischen Herrschaft ward noch nicht ausgesprochen, vielmehr, der einmal angenommenen Fiction getreu, auch diese Union „im Namen des Königs" abgeschlossen. Dieselbe besaß bei ihrer Stiftung mehr Eintracht, als später, nachdem durch Oranien's Tod der Mittelpunkt des Ganzen fehlte und die parlamentarische Sou-verainetät mit der militärischen Diktatur in fortwährenden Conflict gerieth. Oranien ward nämlich von Philipp Ii. im Juni 1580 förmlich geächtet und jedem, der ihn, .den Feind des Menschengeschlechtes", todt oder lebendig ausliefern würde, eine Belohnung von 25,000 Goldstücken und Erhebung in den Adelstand versprochen. Wilhelm stellte den Anklagen des Königs eine den Ständen überreichte Rechtfertigungsfchrift entgegen, deren Inhalt diese bekräftigten. Am 26. Juli 1581 kündigten sie Philipp förmlich den Gehorsam auf, und jetzt erst nahm Oranten, nach langem, vergeblichen Sträuben die Wahl zum Oberhaupte der treuen Republik an. Doch feit dem Achtspruche Philipp's hatten fünf Mörder seinem Leben nachgestellt und ein sechster ihn in den Kopf geschossen (1582), ohne ihn tödtlich zu verwunden; zwei Jahre später fand sich ein geschickteres Werkzeug für Philipp's Rache: Balthasar Gerard begab sich (10. Juli) unter dem Vorwande, einen Paß zu suchen, in den Palast des Prinzen zu Delft und traf ihn mit drei Kugeln so, daß er
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