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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 235

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
37. Der dreißigjährige Krieg bis zum Tode Gustav Adolf s. 235 Zunächst wurde dem General das Herzogthum nur als Unterpfand für seine Geldforderungen übertragen, die beiden Herzoge aber mußten das Land verlassen. Dann erhielt Wallenstein den Titel eines „Generals des baltischen und oceanischen Meeres", im geraden Gegensatze zu Dänemark, welches die Herrschaft über die deutschen Meere in Anspruch nahm. Er sollte über die Leitung des Seekrieges auf beiden Meeren eben so gut die oberste Entscheidung haben, wie über die Landarmee. Niemand konnte verkennen, daß ihm ein Krieg bevorstand, für den das Eine und das Andere erforderlich war Das Emportauchen maritimer Pläne Wallenstein's, dessen Gedanke an eine Herrschaft auf der Ostsee setzte auch den Schwedenkönig Gustav Ii. Adolf in Bewegung. Er bot seinem alten Gegner, dem Könige von Dänemark, in der äußersten Bedrängniß desselben die Hand nicht allein zur Vertheidigung seines Königreiches, sondern auch der Ostsee. Schon hatte Wallenstein mehrere Küstenstädte (Wismar, Rostock) in seine Gewalt gebracht und den Herzog von Pommern, Bogislaw Xiv. — den letzten seines Stammes — genöthigt, eine ansehnliche kaiserliche Einquartierung in sein Land aufzunehmen, die vor Allem sich der pommer'schen Küsten und Häfen versichern sollte. Dagegen trat in Stralsund, der Stadt, an welcher das Meiste gelegen war, ein Widerstand hervor, an dem das Glück der kaiserlichen Waffen rückgängig geworden ist. Obgleich Stralsund für die Befreiung von Einquartierung eine bedeutende Summe Geldes erlegt hatte, besetzten die Kaiserlichen unter dem Obersten Arnim den Dänholm, ein kleines niedriges Eiland zwischen der Stadt und der Insel Rügen, welches die Rhede von Stralsund beherrschte. Den Bürgern gelang es (März 1628), die kleine Besatzung, der man die Zufuhr abgeschnitten hatte, zum Abzug zu nöthigen. Als es im Mai und Juni zu ernstlichen Angriffen Arnim's auf die Stadt kam, säumten die beiden Könige von Schweden und von Dänemark nicht, ihr Hülsstruppen zuzusenden. Wallenstein selbst rückte gegen Ende Juni mit etwa 20,000 M. und trefflichem Geschütz gegen die Stadt heran, und man schreibt ihm das Wort zu: Stralsund müsse herunter und wenn es mit eisernen Ketten an den Himmel gebunden wäre; doch findet sich dafür kein glaubwürdiges Zeugniß; vielmehr wollte er mit der Stadt unterhandeln, sie von den fremden Königen trennen und sich des Vortheils ihrer geographischen Lage im Sinne der kaiserlichen Politik bedienen. Während der Unterhandlungen erschien der König von Dänemark mit 200 Fahrzeugen und 8000 M. an Bord in den Gewäsiern von Rügen, und Wallenstein mußte befürchten, daß, während er Stralsund zu nehmen trachte, der rührige Feind einen oder den andern Seeplatz gewinnen oder selbst ihm in den Rücken kommen werde. Er verließ sein Lager vor Stralsund, um sich nach seiner mecklenburgischen Hauptstadt Güstrow zu begeben, die Kaiserlichen gaben ihre Schanzen auf und Anfangs August konnte die Belagerung, an welche das Schicksal der nordischen Welt
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