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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 268

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
268 Erster Zeitraum: 1492--1648. meine letzte Stunde naht, und nehme deßhalb von Euch den letzten Abschied." Drei Monate nachher, am 29. September 1560, entschlief er ruhig, im 71. Jahre seines Lebens, im 37. seiner Regierung. Allerdings hatte die lebende Generation einen harten Uebergangszustand durchzumachen, aber sie legte auch den Grund zu dem nordischen Weltreiche der kommenden Zeit, und diese erkannte dankbar das friedliche Schaffen unter Gustav Wasa, wodurch das ärmste Land Europa's zu einem der reichsten geworden. 43. Gustav Ii. Adolf. (Nach Ludwig Häusser, Geschichte des Zeitalters der Reformation, und W. H. ©rauert, Christine, Königin von Schweden und ihr Hof, bearbeitet vom Herausgeber.) Gustav Wasa hinterließ vier Söhne, von denen der älteste, Erich Xiv., und der britte, Magnus, in offenbarem Wahnsinn gestorben ftnb, und noch bei Karl Xis. zeigen sich die Spuren, wie lange solche Züge in einem Fürsten-gefchlechte forterben können. Erich führte eine traurige achtjährige Regierung (1560—1568), umgeben von verworfenen und ruchlosen Menschen, die ihm zu jeder That der Leidenschaft die Hand boten, bis endlich die so oft gefürchtete Verschwörung zum Ausbruche kam. Von feinen eigenen Brüdern eingekerkert, blieb Erich 9 Jahre in einer harten Gefangenschaft, die seinen Wahnsinn vollends ausbildete. Es ist wohl ohne Beispiel in der Geschichte, daß man den Mord eines freilich unzurechnungsfähigen Königs wie eine Staatsaction vornimmt. Im 8. Jahre nach seiner Entthronung erklärten Bischöfe und Reichsräthe, wenn der König nicht aufhöre, den Staat zu bedrohen und den Vorwand zu Aufruhr zu geben, so müßten feine Wächter ihn ans der Welt schaffen. Im Februar 1577 starb er unter Umständen, die es unzweifelhaft machen, daß jener Spruch an ihm vollstreckt worben ist. Da Gustav Wasa, gemäß der altgermanischen Anschauung von Erb-theilung des Reiches, den jüngern Brüdern Erich's einen gewissen Antheil an der Regierung, die ohnehin für Erich allein zu schwer sei, verliehen hatte, so folgte jetzt eine wunderliche Doppelregierung des zweiten und vierten Sohnes, Joh ann 111.(1568—1592) und Karlvon Sübermannlanb, von benen der Eine stets das Gegenspiel des Anbern war. Johann hatte, wiber seines Arabers Erich Willen, eine polnische Prinzessin geheirathet, die, eine strenge Katholikin, große Gewalt über ihren Gemahl erlangte und biesen zu dem Versuche bewog, den Katholicismus in Schweden herzustellen. Beider Sohn Sigismund trat förmlich zum Katholicismus über, um König von Polen zu werben. Als biefer nun nach seines Vaters Tode auch auf dem schwedischen Throne folgen sollte, wußte Karl von Südermannland, Gustav Wasa's jüng-
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