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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 376

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
37g Zweiter Zeitraum: 1648—1789. daß er über die Verpflichtungen, die er gegen die Seemächte eingegangen war, hinwegsah und sich zu der Annahme des Testamentes entschloß. Bald aber bildeten sich zwei große Koalitionen zur Entscheidung aller großen, seit so langer Zeit angeregten Fragen. Auf der einen Seite stand Frankreich mit Spanien, als seiner dynastischen Secundogenitur; ihnen trat zunächst der Kurfürst von Baiern bei, der die Regierung der Niederlande im Namen der spanischen Krone verwaltete und über die Ansprüche seines Sohnes mit dem Kaiser in bittern Hader gerathen war, wogegen ihm Frankreich alles zusicherte, was er über Oesterreich gewinnen würde. Seiner Politik schloß sich sein Bruder, der Kurfürst von Köln, an und der Herzog von Savoyen wurde für die Allianz gewonnen dadurch, daß man seine Tochter zur Gemahlin das neuen Königs von Spanien bestimmte. Auf der andern Seite fand der Kaiser Leopold nicht nur Bundesgenossen an den beiden deutschen Fürsten,, die ihm ihre Standeserhöhung verdankten, dem neuen Kurfürsten von Hannover und dem Könige von Preußen, sondern auch die beiden Seemächte, verletzt durch die Auf-gebung des Theilungsvertrages und in der Ueberzeugung, daß die Combination der französisch-spanischen Macht ihrem Handel gefährlich sein werde, näherten sich dem Kaiser so weit, daß sie zwar nicht seinem Hause die Vertheidigung seiner Ansprüche auf die ganze spanische Monarchie zusagten, aber doch ihm die italienischen Nebenländer verschaffen wollten. 2. Der Krieg bis zum Tode Leopold's I., 1705. A. Der Krieg in Ober-Italien und in den Niederlanden. Noch ehe es zum Abschlüsse der Bündnisse gekommen war, eröffnete Eugen von Savoyen den Krieg in Italien. In Süd-Tirol sammelte der Kaiser ein Heer von 30,000 M., an deren Spitze Prinz Eugen sich nach Italien wenden und dort die spanischen Nebenlande dem Feinde entreißen sollte. Mit bedeutender Uebermacht bewachte dagegen Märschall Eatinat an der Etsch alle Alpenpässe und hielt die Ausgänge des Gebirges so fest geschlossen, daß Niemand an die Möglichkeit glaubte, Eugen könne mit seiner-schwachen Schaar diese Schranken durchbrechen. Er selbst gab es nach rascher Besichtigung auf, eine der Heerstraßen zu sorciren, und entschloß sich dafür zu einem Alpenmarsche nach dem Muster Hannibal's. Von Roveredo aus ging es auf steilen Fuß- und Saumpfaden bergauf, die Reiter ihre Pferde einer hinter dem andern führend, jedes Geschütz mit 20 oder 30 Ochsen bespannt, die Truppen unaufhörlich beschäftigt, den Weg dafür durch Wald oder Gesteine durchzuhauen. Eine Menge Geräth ging auf dem kühnen Zuge zu Grunde, aber die Hauptsache gelang, und nach vier Tagen stand das Heer auf venetianischem Boden. Eatinat, schon durch den Alunübergang auf das höchste überrascht, . rechnete jetzt auf einen Angriff bei Verona; wieder aber tauschte ihn Eugen, indem er stromabwärts nach Süden zog, bei
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