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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 380

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
380 Zweiter Zeitraum: 1648—1789. ftäbt, stürzte von dort auf Regensburg und nahm die Stadt, eilte dann rasch hinüber gegen Augsburg und überwältigte es; hier wichen die Feinde vor seinen Schlägen eben so scheu nach Schwaben, wie dort nach Böhmen zurück; plötzlich stand er wieder an der österreichischen Grenze und überraschte Passau zum höchsten Schrecken der Kaiserlichen, die ihn bereits in unaufhaltsamem Zuge gegen Wien zu erblicken meinten. Prinz Eugen, welcher damals die Leitung des Heerwesens übernahm, erklärte es für den Untergang der Monarchie, wenn man nicht den letzten Mann und den letzten Gulden aufbiete: die Entscheidung des ganzen Krieges liege nur in Baiern, also müßten zur Ueberwältigung des Kurfürsten alle vorhandenen Kräfte vereinigt werden. Da weder in Oesterreich noch am Oberrhein die hiefür ausreichende Truppenmacht vorhanden sei, so müsse man aus Belgien den Herzog von Marlborough an die Donau ziehen und mit seiner Hülfe den entscheidenden Streich führen. Marlborough erklärte sich mit Begeisterung einverstanden und erschien mit einem stattlichen englisch-deutschen Heere im Juni 1704 am Neckar. Am 12. Juni trat er mit Eugen und Markgraf Ludwig von Baden zur Feststellung des Feldzugsplanes zusammen. Die Aufgabe war, an der Donau den Kurfürsten und den französischen General Marsin zu besiegen, und während dessen am Oberrhein den Einbruch des im Elsaß stehenden Marschalls Tallard zu verhüten. Eugen hätte am liebsten zusammen mit Marlborough an der Donau gekämpft, war aber auf den Wunsch des altern Markgrafen ohne Sträuben bereit, sich mit der weniger glänzenden Aufgabe zu begnügen, und eilte ohne Murren an den Rhein; benn ein jeder, sagte er, muß einzig und allein das gemeine Wohl im Auge haben. Der Uebermacht der beiden Andern gelang es, am 2. Juli die baierifche Schaar des Grasen Arco, welche den Uebergang bei Donauwörth i" den Verschanzungen des Schellenberges deckte, nach heldenmüthigem Widerstände zu überwältigen, die Donau zu passiren, May. und Marsin zum Rückzug nach Augsburg zu nöthigen. Indessen hatte Tallard den Befehl erhalten, um jeden Preis dem Kurfürsten Hülfe zu bringen; Eugen war nicht im Stande, ihm den Weg zu verlegen, zog aber parallel mit ihm ebenfalls ostwärts nach Baiern, wo sich also von allen Seiten her die Kräfte zum Entscheidungskampfe sammelten. Am 3. August traf Tallard bei dem Kurfürsten in Augsburg, Eugen aber an der Donau in Höchstädt ein. Die Baiern und Franzosen zählten 56,000, Eugen und Marlborough etwas über 52,000 Mann. Dickt ant Flusse stand Marlborough dem Marschall Tallard, weiter im Lande Eugen dem Kurfürsten und Marsin gegenüber, zwischen ihnen bildete auf beiden Seiten eine große Reitermasse das Centrum. Eugen war (16. August) nicht im Stande, die von dem Kurfürsten energisch geführten baierifchen Regimenter zu brechen; nur die Festigkeit der von dem Dessauer Leopolb trefflich bisciplinirten preußischen Infanterie hielt hier den furchtbar mörderischen Kamps im Gleichgewicht, bis
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