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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 381

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
62. Der spanische Erbsolgekrieg. 381 endlich im Centrum Marlborough durch einen mächtigen Gesammtsturm die srauzösische Reiterei völlig zersprengte, darauf linkshin einschwenkend, Tallard's Fußvolk umzingelte und die ganze wirre Waffe zur Ergebung nöthigte. Darauf blieb auch dem Kurfürsten nur der Rückzug übrig, der mit unerschütterlicher Ordnung und Ruhe ausgeführt wurde. Die Sieger hatten ihren Triumph mit 11,000 Todten und Verwundeten bezahlt; die Geschlagenen büßten 14,000 Todte, 13,000 Gefangene, unter denen Marschall Tallard selbst, und 164 Geschütze ein. Das französischeheer war vernichtet, der Kurfürst aus seinem Lande verdrängt, Baiern in der Hand der großen °Mianz. Von dem Höchstädter Schlachtfelde hinweg ging der Zug der siegenden Heere über den Rhein, wo noch in demselben Jahre Landau und Trier dem Feinde entrissen wurden. Die beiden Feldherren traten in ein immer engeres Verständniß. Merkwürdig war. wie ihre höchst verschiedenen Naturen sich ergänzten. (Vergl. Nr. 63.) Kaiser Leopold erlebte noch die Unterwerfung Baierns, die Vertreibung der Franzosen vom deutschen Boden; bald nachher (5. Mai 1705) starb er nach beinahe öojähriger Regierung. Es folgte ihm, in Oesterreich wie in der Kaiserwürde, sein ältester Sohn, Joseph I. - ein Thronwechsel, der für den Augenblick des Krieges kaum bemerkt wurde, aber für die innere Politik Oesterreichs höchst bedeutungsvoll war. 3. Der Krieg unter Joseph I. Der Plan für den weitern Krieg ging dahin, daß nach den mächtigen süddeutschen Erfolgen die beiden Feldherren den errungenen Vortheil in verschiedener Richtung verfolgen, Mgxlbvrough gegen Lothringen und Belgien vorgehen, Eugen in Italien deirf hartbedrängten Herzoge von Savoyen helfen follte. Anfangs jedoch erlebte man große Hindernisse auf beiden Seiten. Marlborough war durch die Schwäche der Oesterreicher, die Saumseligkeit der Reichsstände, die ewigen Bedenken der Holländer gehemmt; der Angriff auf Lothringen schlug fehl; endlich, ip( Sommer 1706, traf er die Franzosen in einer festen Stellung bei Ramiuies. Die beiden Armeen waren einander ungefähr gleich an Zahl (60;Ö00 M.). Aber Marlborough vertraute auch in solchem Falle seinem Glück und der Tapferkeit seiner Truppen. Er trug kein Bedenken, die Feinde in ihrer Position anzugreifen. Villeroy warf seine vornehmste Kraft auf den linken Flügel, wo er doch wegen des schwierigen Terrains nicht viel zu fürchten hatte, indessen griffen die Verbündeten seinen rechten Flügel an. Ihre Reiter konnten in vollen Linien vorrücken, ohne von der feindlichen Infanterie, welche Villeroy am rechten Orte aufzustellen versäumt hatte, gehindert zu werden. Als das Dorf Ramillies von Marlborough erobert war, blieb den Franzosen nichts als der Rückzug übrig, der nicht ohne große Unordnung vollzogen ward. Die Schlacht war für die Niederlande nicht minder entscheidend, als die bei Höchstädt für Baiern.
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