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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 391

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
64. Karl Xii. in Schweden. 64. Karl Xii. in Schweden. inach Karl von Noorden, Europäische Geschichte im 18. Jahrhundert.) Von scandinavischen Mnigssrchnll^meldet das nordische Lied, die auf schwankendem Kiel in die Fluten hinausgestürmt. Wohin das Segel sie trieb, trugen sie Kämpfm^Sieg. Nicht eher kehrten sie heim, als bis sie dem väterlichen Erbtheile ein Königreich hinzugewonivn. Jener nordischen Seekönige einer schien in dem jugendlichen Könige Karkjyfl. aus schwedischer Hünengruft auferstanden: schlank und hoch der Wuchs, die Muskeln hart und biegsam wie Stahl, das zurückgeworfene Haupt auf festem Nacken gewurzelt, offen die Stirn, lichtblau die leuchtenden Augen, athletisch des Leibes Kraft, kurz und gedrungen das Wort. Durchrittene Nächte und durchjagte Tage ermüdeten diesen Jüngling nicht, den der Liebe Sinnlichkeit niemals überwunden, den die Freuden der Tafel niemals gefesselt, den der kreisende Becher niemals berauscht. Als Kurzweil galten ihm Anstrengung wie Gefahr. Zur Unbeugfamkeit hatte der Wille sich früh gehärtet und pfeilschnell stürzte die That dem Vorsatz nach. Die Musen ließ er fremd, ja verachtet zur Seite stehen. Ueber Mathematik, Tafti? und Strategie hinaus hat keine Wissenschaft ihn jemals ernstlich bekümmert. Wie man Geschütze richtet, Schanzen erstürmt und feindliche Glieder zersprengt, ward sein liebstes Wissen. Das Abenteuer hatte Karl's Jugend gereizt. Während er als Jüngling überschäumenden Drang auf waghalsigen Bärenhetzen austobte, hatte die gesammte nordeuropäische Welt sich wider Schweden verschworen. Von dem Tage ab, wo König Karl Xii. das Streitroß bestiegen, wurden Kriegsgetümmel und Schlachtenrus ihm Genuß des Daseins. Der erste Kriegsplan des Achtzehnjährigen entwickelte ein Meisterstück der Erfindung. Der Umsicht und Kühnheit des Entwurfs entsprach die ebenso bedächtige wie gewaltige Ausführung. Ein gottvertrauender Held, der, von gegnerischer Arglist umstellt, für eine gerechte Sache zum Schwerte griff, war Karl Xii. im I. 1700 aus der vaterländischen Königsburg aufgebrochen. Unaufhaltsam hatte er sich auf Schwedens Feinde gestürzt. Seine Beherztheit hatte die Widersacher überrascht, den Zusammenhang ihrer Pläne durchrissen, ihr Selbstvertrauen erschüttert. Sieben Sommer und sieben Winter hindurch hatte Karl seitdem die Waffen getragen. Jede Schlacht, jedes Gefecht und jedes Scharmützel, wo er befehligte, war gewonnen, kein Unternehmen, wie tollkühn auch immer angelegt, war am Ziele vorbeigeschossen. Dänemark war gedemüthigt, der Rusie geschlagen, Litthauen-Polen und endlich Kursachsen Kriegsbeute des Schweden geworden. Könige hatten sich vor ihm gebeugt, eine Königskrone hatte er verschenkt. Alles fürchtete ihn und alle Mächtigen der Erde warben um seine Gunst. So leichter und blendender Erfolg im Felde, so viel
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