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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 490

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
490 Zweiter Zeitraum: 1648—1789. zündete das erste feindliche Schiff an, das er mit seinem Brander erreichte, den Ruhm und den Lohn dieser Thaten (den Beinamen Tschesmenski und eine Ehrensäule im Park von Zarskoe Selo) aber eignete sich allein Alexei Orlow zu, der während der Schlacht in kleinmüthiger Furcht verzagte und dessen hochmüthiger Starrsinn es allein verschuldete, daß die Früchte des großen Sieges. nicht besser benutzt werden konnten. Elphinstone nämlich wollte gleich nach der Schlacht geraden Wegs auf Constantinopel losgehen, dessen Bevölkerung über die befürchtete Ankunft der russischen Flotte sich in der äußersten Aufregung befand. Der erbärmliche Zustand der ganz verfallenen Dardanellenschlösser hätte den Durchgang nicht verhindert, nur Orlow's Eigensinn sträubte sich dagegen. Die russische Flotte überwinterte ans Paros und den benachbarten cycladifchen Inseln. Während so in diesem Jahre die türkische Seemacht völlig vernichtet ward, gab nicht minder die Muthlosigkeit und der ungeordnete Zustand der Landtruppen den Russen Gelegenheit zu neuen und entscheidenden Siegen. Die Hauptarmee unter Rumänzow ruckte von der polnischen Grenze, wo sie den Winter über sich gelagert hatte, den Pruth entlang gegen die Donau vor. Am 1. August (21. Juli) stießen die Russen, nur 20,000 M. stark, auf die über 100,000 M- zählende Armee des Großwesirs; ihnen im Rücken stand der Tatarchan, fast eben so stark als jener. Die türkischen Kanoniere gaben nur zweimal Feuer, dann ließen sie ihre Geschütze, 140 Stück, stehen und entflohen.- Mit ihnen gaben auch die Janitscharen die Vertheidigung der Schanzen auf. Die Sipahis folgten alsbald dem Beispiel ihrer Vormänner und als sie, mit dem Ruf: „Wir sind geschlagen!" in dem eine halbe Stunde von den Schanzen entfernten Lager anlangten, war auch hier kein Halten mehr. Von dem ununterbrochenen Donner der russischen Geschütze in Schrecken gesetzt, zogen die Reiter sowohl wie die Fußgänger davon, unaufhaltsam zurückweichend, bis sie auf der Ebene von Kartal am Ufer der Donau anlangten. Auch diesen glänzenden Sieg erfochten die Russen, ohne daß es im Grunde zu einer Schlacht gekommen wäre. Mit 40,000 M. streitbaren Kriegern hatte am linken Ufer der Donau der Tatarchan und der Jamtscharen-Aga sich in die 8 Stunden entsernte Festung Ismail geworfen. Aber auch hier kam es den Truppen gar nicht in den Sinn, sich in Vertheidigungsstand zu setzen; vielmehr suchten sie schon nach drei Tagen wieder das Weite, um Otschakow zu erreichen. Die Festung stand leer, die Thore unverschlossen; somit konnten die Russen von ihr ebenso mühelos Besitz nehmen, wie vor einem Jahre von Chotschim. Da die Türken diesseit der Donau keine Armee mehr hatten, konnten auch die noch übrigen Festungen ohne Aussicht auf Entsatz sich nicht länger halten. So hatten die Russen in diesem Feldzuge durch die Eroberung der festen Plätze ihre Herrschaft in der Moldau und der Walachei gesichert. Wie bereits im vorigen Jahre zu Jassy und Bukarest die Moldauer und die Walachen
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