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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 681

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
104. Die Aufstände der Tiroler, 1809. 681 Tirol war abermals frei, nur in der Festung Kufstein hielt sich auch diesmal der Feind. An demselben Tage hatte auch Vorarlberg sich frei gemacht. Die Schützen vertrieben nach einem Gefechte bei Hohenems die (1500) Franzofen bis nach Lindau. In den Siegesjubel über diese herrlichen Erfolge fiel die Botschaft von dem zweitägigen Riesenkampfe von Aspern. (S. S. 674.) So war die Verbindung zwischen Deutschland und Italien dem Feinde wieder verschlossen, die Streitkräjte Baierns und Württembergs in Schach gehalten. Die dritte Befreiung Tirols, im August 1809. Seit dem Siege vom Mai lebte in dem tiroler Volke eine Zuversicht, die den Gedanken an einen Umschwung des Glückes nicht auskommen ließ. Man vertraute aus die von Wien aus versprochene Hülfe und wurde in seiner arglosen Sicherheit noch bestärkt durch die falsche Nachricht von einem Siege der Oesterreicher bei Wagram. Als nun nach deren Niederlage bei Wagram ein Waffenstillstand zu Znaim abgeschlossen war, demzufolge die österreichischen Truppen Tirol und Vorarlberg zu räumen hatten, glaubte man Anfangs der Nachricht nicht und hielt sie für eine Kriegslist, bis von verschiedenen Seiten her 50,000 M. Franzosen und Baiern in Tirol und Vorarlberg einrückten. Solcher Macht gegenüber schien es nicht zu fürchten, daß Tirol noch einen Versuch wagen würde. Und doch, nur vier Tage, nachdem Lefebvre die Hauptstadt besetzt, flammte der Aufstand mit frischer Kraft wieder auf, errang Sieg auf Sieg, trieb die fremden Dränger, die, in Ermangelung einer im Waffenstillstände ausbedungenen Amnestie, kaum erst ihre eben so scharfen als ungerechten, den Widerstand zum Aeußersten reizenden Maßregeln verkündet hatten, mit Schimpf zum Lande hinaus, und Tirol gewann für sich allein, ohne fremde Hülfe, seine dritte und glorreichste Befreiung, die freilich mit Verheerung und Zerstückelung des Landes, mit dem Opfertode der Massen auf dem Schlachtfelde und der Führer auf dem Richtplatze erkauft wurde. Ein feuriger Aufruf Hofer's (vom 28. Juli) rief die Südtiroler auf's Neue unter die Waffen, um das Höchste und Heiligste gegen den „Feind des Himmels und der Erde" zu beschützen. Der Marschall Lefebvre hatte die Division Rouyer von Salzburg aus durch die (im Mai) blutgetränkte Schlucht des Paffes Strub und das Unterinnthal über den Brenner geschickt, um nach Italien vorzudringen. Aber die Tiroler unter Haspinger's, Speck-bacher's u. A. Leitung hatten die steilen Berghalden des Eisackthales besetzt und an den engsten Stellen des Weges oben auf den Felsen Baumstämme, mit Weiden verbunden und mit Steinen beschwert, bereit gehalten, die auf ein gegebenes Zeichen auf den Feind herabgestürzt wurden. Die Wirkung war entsetzlich: die Steinlawinen begruben Mann, Roß und Kanonen; einen Augenblick trat eine dumpfe Stille ein, dann drang aus den Staub- und
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