Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 710

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
710 Dritter Zeitraum: 1789—1815. zu neuen Rüstungen gewinnen wollte und die kriegerisch Gesinnten jetzt mit Erfolg auf das Einrücken in Frankreich dringen konnten, ehe dort jene Rüstungen vollendet waren. 108. Der Winterfeldmg der Verbündeten in Frankreich, 1814. (Nach Felix Eb erty, Geschichte des preußischen Staates, und Theodor von Bernhardt, Geschichte Rußlands, bearbeitet vom Herausgeber.) Die Verbündeten rückten zwar mit einer überwältigenden Macht von 6-—700,000 M. gegen Frankreich heran, aber in so unzweckmäßiger Weise, daß kaum ein Drittel dieser Zahl zu gleicher Zeit den Krieg begann. Denn, statt, der kühnen Gneisenau-Blücher'schen Absicht gemäß, mit aller Macht den Mittelrhein zu überschreiten und ohne Rücksicht auf die französischen Festungen geraden Weges auf Paris loszugehen, dessen Einnahme zugleich die Eroberung Frankreichs gewesen wäre, setzte Oesterreich es durch, daß jene ungeheuren Streitkräfte in eine lange, dünne Linie, dem ganzen Laufe des Stromes entlang, von Basel bis nach Holland, aufgestellt wurden, so daß, wenn Napoleon im Stande gewesen wäre, ein einigermaßen starkes Heer zusammenzubringen, er die Angreifer an jeder ihm beliebigen Stelle durchbrechen konnte. Da man Holland mit Recht als eine Vorfeste betrachtete, aus der die Franzosen mit Leichtigkeit über den Rhein setzen und die ausgestellten Truppen der Verbündeten umgehen konnten, so war Bülow, nach der Trennung von Bernadotte, bereits im November in Holland eingerückt, überall von der Bevölkerung freundlich aufgenommen, und der Erbstatthalter war aus einem englischen Schiffe nach Amsterdam zurückgekehrt (2. Dec.). Kaiser Alexander I. wurde für einen Operationsplan gewonnen, den der österreichische General Langenau entworfen hatte und der durch sein wissenschaftliches Ansehen imponirte. Nach dessen Meinung sollte man durch die Schweiz und die Freigrafschaft Burgund in Frankreich eindringen und die Hochebene von Langres in Besitz nehmen, von der die Gewässer nach Norden (Seine und Maas) und nach Süden (Saone) fließen und die nach seiner Vorstellung den ganzen Kriegsschauplatz beherrschte. Er scheint vorausgesetzt zu haben, daß Napoleon dieser Hochebene dieselbe Wichtigkeit beilegen und sobald er dieses „entscheidende Plateau" im Besitz der Verbündeten sähe, erschreckt Frieden schließen würde. Auch die strategischen Rathgeber Schwar-zenberg's gewannen denselben für eine solche „Winterbewegung", die in Langres ihr Ziel finden und Napoleon sofort zum Frieden bestimmen würde. So drang denn im Januar 1814 die Hauptarmee der Verbündeten (190,000 M. stark) unter Schwarzenberg durch die Schweiz in die Freigrafschaft Burgund ein, so vorsichtig, daß sie in 28 Tagen eben so viele Meilen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer