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1. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 235

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
23. Die Parteikämpfe in Spanien. 235 rand's wurde hierauf in London die sogenannte Quadrupel-Allianz zwischen England, Frankreich, Spanien und Portugal geschlossen, deren ausgesprochener Zweck die Aufrechterhaltung des constitutionellen Thrones Jsabella's und Maria da Gloria's war, deren Politik aber im Allgemeinen ein Gegengewicht gegen das absolutistische Bündniß der nordischen Höfe bilden sollte, die den Don Carlos mit bedeutenden Geldsummen unterstützten und bereit waren ihn als König von Spanien anzuerkennen, sobald er die erste bedeutende Stadt in seine Gewalt gebracht hätte. Der Einmarsch spanischer Truppen in Portugal und die Vertreibung des Dom Miguel aus diesem Lande war die erste Frucht jenes Vertrages. Der spanische Prätendent begab sich nach England, von wo yus es ihm im Juli 1834 gelang, mit Täuschung der französischen Behörden über die spanische^ Grenze nach den baskischen Provinzen zu kommen, wo er als König Karl V. ausgerufen wurde. Seine Ankunft erhöhte den Muth seiner Anhänger, deren Zahl und Organisation durch Zumalacarreguy's außerordentliche Thätigkeit und erfolgreiche Kriegführung bedeutend gewachsen war. In den andern Provinzen, namentlich in Katalonien und Aragonien, nahmen gleichfalls die carlistischen Guerillas überhand. Die Madrider Regierung wurde indeß weiter und weiter auf der einmal betretenen Bahn liberaler Zugeständnisse getrieben. Am 23. Juli traten die Cortes zusammen, und sofort offenbarte sich die Spaltung in den Reihen der Liberalen, die zwar schon während der Revolution der zwanziger Jahre sich gezeigt hatte, die aber mit der Katastrophe von 1823 und den Leiden eines zehnjährigen Exils wiederum verschwunden war. Die Partei-Unterschiede der Moderados und Progressiven erweiterten sich bald bis zur äußersten Feindseligkeit; die Ausdehnung der constitutionellen Rechte, die Einziehung der geistlichen Güter zum Vortheile des Staates bildeten das Programm der progressistischen Opposition, deren Macht und Anhang in der öffentlichen Meinung mit jedem Tage sich steigerte. Der Fortgang des Bürgerkrieges und der Fortschritt der Revolution gingen Hand in Hand; eine Reihe von Generälen der Königin, selbst der berühmte, aus dem Exil zurückgekehrte Mina, erschöpften fruchtlos ihre Anstrengungen gegen Zumalacarreguy, der die Macht der Carlisten in Navarra und den baskischen Provinzen fest begründete. Auch nachdem Zumalacarreguy am 16. Juni 1835 bei der Belagerung von Bilbao gefallen war, dauerte der von ihm erweckte kriegerische Aufschwung der Basken fort; er hatte die Mittel zum Kriege geschaffen, und diese konnten jetzt auch von weniger ausgezeichneten Feldherren, wie Eraso, Moreno und Villareal,*mit Erfolg benutzt werden. Die christinischen Generäle, durch Niederlagen vom Eindringen in das empörte Gebirgsland abgeschreckt, begnügten sich zuletzt damit, dasselbe zu umstellen, um die Ausbreitung des Aufruhrs über die Ebenen von Navarra und über den
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