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1. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 298

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
298 Zweiter Zeitraum: 1830—1848. in Kandahar ein, wo Schah Schudschah gekrönt wurde. Nun setzte man sich gegen Kabul in Bewegung; die Festung Ghizni wurde erstürmt, durch General Keane Kabul eingenommen; Dost-Mohammed, von seinen Truppen verlassen, ergriff die Flucht; am 7. Aug. hielt Schudschah seinen feierlichen Einzug in die Hauptstadt. b. Rußland gegen Khiwa; Englands Triumph. Durch die Nachricht über diese glänzenden Erfolge der englischen Waffen wurde die russische Politik in Petersburg in hohem Grade beunruhigt. Ihre bisherige Absicht, über Persien und Afghanistan der britischen Macht in Ostindien beizukommen, mußte sie als völlig gescheitert betrachten, und sie entschloß sich nunmehr, den andern Weg zu betreten, der sich ihrer Wahl von vornherein dargeboten, den Weg der Eroberung Turkestans. Gelang diese, so war der Eroberung Afghanistans ein Gegengewicht gegeben, und an den Grenzen beider Länder standen russische und englische Waffen einander gegenüber. Ein Grund des Angriffes war bald gefunden. Die feindseligen Khane von Khiwa hatten Karavanen und Reisende ohne Unterschied geplündert und auch Russen in die Gefangenschaft geschleppt. Das erforderte Genugthuung, aber nicht auf dem Wege der Unterhandlung, denn man besorgte eine unwillkommene Nachgiebigkeit. Mit größtem Eifer und in tiefstem Geheimniß wurden in Orenburg die Rüstungen betrieben; von hier aus setzte sich am 1. Dec. 1839 die Expedition unter General Perowsky in Bewegung, 20,000 M. stark, mit 10,000 Kanteelen. Das Ziel. eine Straße nach Indien zu gewinnen, wurde jedoch nicht erreicht. Der Zug durch die Steppen zwischen dem caspischen Meere und dem Aralsee hatte mit Kälte und Schneegestöber zu kämpfen; in kurzer Zeit war die Mehrzahl der Kameele gefallen. Kaum halbwegs vorgedrungen, sah sich Perowsky genöthigt, den Rückmarsch anzutreten; nur winzige Trümmer gelangten nach Orenburg zurück. Rußland konnte noch von Glück sagen, daß wenigstens seine Ehre geschont wurde, indem der Khan von Khiwa sich bereden ließ, seinerseits einen Friedensgesandten nach Rußland zu schicken. Dennoch aber mußte es sich Behufs der Übereinkunft die Vermittelung Englands gefallen lassen, d. H. derjenigen Macht, gegen die eigentlich der Zug gerichtet war. Zum Danke dafür blieb der russischen Diplomatie nichts übrig, als in Persien und Afghanistan von Neuem gegen England zu wühlen. Inzwischen hatten die britischen Interessen in Asien nach allen Seiten hin einen erhöhten Aufschwung genommen. Südlich von Afghanistan bis zur Meeresküste dehnt sich das Land der Beludschen aus. Diese waren durch den Eroberungszug der Briten, der sich über den Bolanpaß durch ihr Gebiet bewegt hatte, aufgeregt worben. Der Khan von Kelat, und als solcher das angesehenste Haupt des- Laubes, hatte sich zu Feindseligkeiten
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