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1. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 299

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
30. Der Antagonismus der russischen und englischen Politik m Asten. 299 gegen England verleiten lassen. Als nach den Siegen in Afghanistan ein Theil der britischen Truppen heimkehrte, erfolgte die Vergeltung, die Festung Kelat wurde 1839 mit glänzender Tapferkeit erstürmt und hierdurch der Kreis der asiatischen Einwirkungen Englands in bedeutsamer Weise erweitert. Zwar fiel 1840 jener Stützpunkt wieder in die Hände der Beludschen, allein ein neuer Feldzug verdoppelte die Erfolge, wöbet der Khan selbst den Tod fand. Die Briten waren Herren von Beludschistau. — Andererseits hatte sich zwar Dost-Mohammed, Rußlands Schützling, plötzlich wieder erhoben; 1840 erschien er in offenem Felde gegen Schud-schah Allein er wurde durch die britischen Truppen gänzlich geschlagen; verlassen und bedrängt ergab er sich den Briten als Gefangenen und erkannte die Herrschaft Schudschah's an. Doch diese Unterwürfigkeit war nur der Deckmantel einer allgemeinen Schilderhebung, die mit asiatischer Arglist vorbereitet wurde. Im November 1841 begannen die Afghanen den Angriff mit der Ermordung des englischen Gesandten Sir Alexander Burnes und mehrerer Osficiere. Gleichzeitig brach ein allgemeiner Aufstand los, dem die Engländer mit ihren unvorbereiteten, durch weite Entfernungen getrennten, mit Lebensmitteln und Schießbedarf schlecht versehenen Truppen nur durch den schleunigsten Rückzug entgehen konnten. General Elphnr-stone ließ sich jedoch durch verstellte Unterhandlungen so lange hinhalten, bis die Lebensmittel aufgezehrt waren und die stärkste Kälte begonnen hatte. Auf diesem Rückzüge wiederholten sich alle Schauderscenen der Flucht Napoleou's aus Rußland. Auf unwegsamen Pfaden, bei einer kaum erträglichen Kälte, von Allem entblößt marschirend, mußten die englischen Truppen unausgesetzt gegen die Reiterschwärme ihrer uubarmherzigen Feinde kämpfen. Von den 5000, die aus Kabul zogen, konnten sich nicht mehr als zehn retten. Um diese Treulosigkeit zu rächen, führten Nott und Pollack 1842 ein neues Heer gegen die Afghanen, die von dem Sohne Dost-Mohammed's, Akbar Khan, befehligt wurden. Furchtbare Grausamkeiten vergalten die Niederlage des vorigen Jahres. Die Städte Kandahar, Ghasna, Estalis, Kabul und so viele Dörfer, als die Engländer erreichen konnten, wurden niedergebrannt, die Fruchtfelder, Weinberge und Gärten verwüstet, nicht blos die streitbaren Männer, sondern auch die Weiber und Kinder der Afghanen von den wüthenden Sipoys niedergemetzelt. Dann wurde das Land geräumt, doch schleppten die Rächer eine ansehnliche Beute mit sich fort. Zum Ersatz diente Sind, das General Napier nach mehreren blutigen Siegen über die Emirs eroberte, um fortan als ein Bollwerk für den Westen des indischen Reiches zu dienen, ferner das Land der fünf Flüsse (Pengab), das bis dahin den Sikhs gehorchte. Die Sikhs waren ursprünglich eine Religions-Genossenschaft, deren Stifter Nanak zu Anfang des 15. Jahrhdrts. gelebt haben soll. Sie bekannten sich zu einem reinen Deismus, hielten jede Form der Gottes-
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