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1. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 319

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
33. Die Revolutionen iit Deutschland im Jahre 1848. 319 Häuptern üblichen Titel des „Bruders' und nannte ihn statt dessen seinen „guten Freund". 33. Die Revolutionen in Deutschland im Äahre 1848. (Nach Eduard Arnd, Geschichte der neuesten Zeit, und Anton Springer, Geschichte Oesterreichs seit dem Wiener Frieden 1809, bearbeitet vom Herausgeber.) Die Pariser Februar-Revolution im I. 1848 unterscheidet sich von den beiden Revolutionen im I. 1789 und 1830 wesentlich dadurch, daß ihr Beispiel viel rascher wirkte und viel weiter reichte, als das erste und zweite Mal, weil fast überall dieselbe Unzufriedenheit mit dem Regierungs-system vorhanden war, und die ebenfalls von Frankreich ausgegangenen socialistischen Ideen eine weite Verbreitung gefunden hatten. In Paris ward nur das äußere Zeichen gegeben zum Ausbruch der in Deutschland, Italien und Ungarn vorhandenen Gährung. Im Großherzogthum Baden, dem in politischer Beziehung beweglichsten Theile Deutschlands, hielten der Advocat Hecker und der Journalist Struve, welcher letztere in Mannheim den in revolutionärem Geist geschriebenen „Zuschauer" herausgab, schon im September 1847 in Offene bürg eine Versammlung von Gleichgesinnten, in der von Selbstregierung des Volkes, allgemeiner Bewaffnung, progressiver Einkommensteuer und Garantie der Arbeit von Seiten des Staates, ungefähr eben so wie später in den Pariser Clubs und in dem sogenannten Arbeiterparlament, wenn auch in etwas gemäßigterer Form, die Rede war. Auf einer Zusammenkunft von liberalen Notabilitäten aus der Opposition verschiedener Kammern, die der badische Abgeordnete von Jtzstein im October nach Heppenheim berufen hatte, war lebhaft über eine Vertretung des deutschen Volkes am Bundestage verhandelt worden. Am 12. Febr. 1848, also 14 Tage vor der Februar-Revolution, hatte Bassermann aus Mannheim in der badischen Abgeordnetenkammer, eine Volksvertretung am Bundestage beantragt. Bei dieser Gelegenheit hatte er die prophetischen Worte ausgesprochen: „An der Seine und an der Donau neigen sich die Tage!" was, besonders der letztere Theil der Aeußerung, überraschend erscheinen mußte. Bei dieser innern Vorbereitung und verwandten Stimmung brachte die Kunde von der Februarrevolution in ganz Deutschland eine ungeheure Aufregung hervor. Die deutschen Regierungen ahnten die Folgen dieses Schlages, ohne zu wissen, wie sie denselben begegnen sollten. Kein •Zugeständnis? schien ihnen zu groß, keine Forderung so Übertrieben, daß sie dieselben nicht sofort bewilligt hätten. Die beiden deutschen Großmächte
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