Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 364

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
Dritter Zeitraum: 1848—1876. stamme Friedrich's Iii. Sofort verkündete er jene, unter seinem Vater vorbereitete Ge sammt staats-Verfassung. Hervorgegangen aus den dänischen Regierungskreisen, rief diese durch die Absicht, Schleswig-Holstein in eine bleibende Gemeinschaft mit dem Königreiche zu führen, in den Herzogthü-mern das stärkste Widerstreben hervor, das sich namentlich auf einer Versammlung schleswigscher und holsteinischer Ständemitglieder in Kiel zu erkennen gab. In Dänemark dagegen fand die sog. eiderdänische Partei, welche Holstein Deutschland überlassen, dagegen Schleswig desto vollständiger zu dänischem Lande machen, also „Dänemark bis zur Eider" ausdehnen wollte, die in der Verfassung gegebenen Sicherheiten zur Unterwerfung Schleswigs noch nicht genügend. So hatte denn die Verfassung, statt irgendwo Beifall zu erlangen, nur eine allgemeine Aufregung gegen sich hervorgebracht, als die Kunde von der Pariser Februar-Revolution allen in Europa vorhandenen Zündstoff in helle Flammen setzte. Am 18. März vereinigten sich die Ständemitglieder der beiden Herzogtümer zu Rendsburg, wo gleichzeitig eine große Volksversammlung tagte; eine Gesandtschaft ging nach Kopenhagen ab mit dem Verlangen einer alsbaldigen Verbindung der Stände von Schleswig und Holstein zur Berathung einer gemeinsamen Verfassung für die Herzogtümer und der Aufnahme Schleswigs in den deutschen Bund, mit Forderungen von Preßfreiheit, Bürgerbewaffnung u. s. w. Inzwischen wußte die eiderdänische Partei durch den Aufzug einer Masse von mehr als 10,000 Menschen vor dem königlichen Schlosse (20. März) den König so einzuschüchtern, daß er sein Ministerium entließ, und der Führer der Partei, Orla Lehmann, die Seele der Regierung wurde, die sich in den nächsten Tagen bildete. Diese Demonstration beantwortete man in Holstein mit der Bildung einer provisorischen Regierung, zu welcher der Bruder des Herzogs von Augustenburg, Prinz Friedrich von Roer, der ehemalige Advocat Wilhelm Beseler, der Graf Reventlow-Preetz gehörten und welcher der Demokrat Theodor Olshaufeu für einige Zeit beitrat. Der Herzog von Augustenburg fand sowohl in Berlin bei König Friedrich Wilhelm Iv. als bei dem damals in liberalem Sinne neu besetzten Bundestage in Frankfurt bereitwillige Unterstützung. Das Vorparlament in Frankfurt beschloß die Aufnahme Schleswigs in den deutschen Bund, und der Bundestag beauftragte Preußen, im Verein mit den Staaten des 10. Bundes-Armeecorps, Schleswig zu besetzen. Am Charfreitage (21. April) führte der preußische General Wrangel als Bundesfeldherr die um Rendsburg versammelten Truppen über die Eider nach Schleswig. Am 23. April (dem Ostertage) wurden die überraschten Dänen von den Preußen und Schleswig-Holsteinern aus' den Verschanzungen des Danewerks, des uralten Grenzwalls Dänemarks gegen Deutschland, vertrieben, am 24. von den Truppen des 10. Armeecorps — Hannoveranern, Mecklenburgern, Oldenburgern und Braun-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer