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1. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 379

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
36. Die ungarische Revolution. 379 entgegengehen. . Während die Hauptarmee unter Windischgräz an der obern Donau zum Einbruch bereit stand, sollten General Simonich von Mähren, Schlick von Galizien, Puchner von Siebenbürgen, Nugent von Steiermark her vorrücken. Gegen diese überwältigende österreichische Macht (100,000 M. regulärer Truppen und 30-—40,000 M. aufgebotenen Volkes) blieben die Magyaren wie an Anzahl der Streitkräfte (mehr als um », so an Bewaffnung und Disciplin bedeutend zurück und mußten dazu ihre Truppen, die wenig besser als ein ungeübter Landsturm waren, zur Deckung der weiten Grenzen zersplittern, während die Oesterreicher nach Belieben hier oder dort die Offensive ergreifen konnten. Doch verhinderten theils nicht vorhergesehene Schwierigkeiten, theils die geringen Fähigkeiten der österreichischen Feldherren die rasche Ausführung jenes Kriegsplanes und gaben den Magyaren Zeit, die nationale Armee besser zu organisiren. Als inzwischen die Abdankung Ferdinand's und die Thronbesteigung Franz Joseph's in Ungarn bekannt wurde, erklärte der Reichstag beide Acte für ungesetzlich, denn ohne Einwilligung des Reichstages dürfe über den Thron Ungarns nicht verfügt werden; doch fand der Plan einiger Radicalen, mit der Dynastie und der Monarchie abzubrechen, wenig Anklang, und die Erklärung, daß Ungarn nach wie vor an seinem gekrönten Könige in unwandelbarer Treue festhalte, fesselte viele Conservative an die aufständischen Fahnen. Erst am 15. Dec. überschritt Windischgräz mit der Donau-Armee die Leitha; die Magyaren wurden, zum Theil durch die Uneinigkeit ihrer Feldherren Görgei und Perczel, nach kleinen Gefechten vor Raab und bei Moor, bis unter die Mauern von Ofen zurückgetrieben. Eine Deputation des Pester Reichstages an Windischgräz wegen Abschluß eines Waffenstillstandes erhielt die Antwort: „Mit Rebellen unterhandle ich nicht." Sofort verlegte der Reichstag mit dem Landesvertheidigungs-Ausschusse seinen Sitz jenseit der Theiß nach Debreczin (1. Jan. 1849); das Heer sollte die beiden Hauptstädte Preis geben, sich durch einen rechtzeitigen Rückzug retten und durch seine Theilung Windischgräz an einem raschen Vorrücken auf Debreczin hindern. Am 5. Jan. zog die österreichische Armee in Ofen und von da über die neu erbaute Kettenbrücke in Pest ein, wo die Communal-Behörden dem Kaiser huldigten, und schon verkündete die osftcielle Wiener Zeitung (22. Jan.) den „glorreichen Schluß des Feldzuges, der sog. Kossuth'sche Reichstag habe die Auflösung der ganzen ungarischen Armee decretirt, und man erwarte stündlich die Waffenstreckung des Rebellen-Chefs Görgei". Dieser Letztere aber hatte, nachdem Schlick von Norden her siegreich bis Kaschau vorgedrungen war und die Debrecziner Regierung bedrohte, von Kossuth den Auftrag erhalten, Schlick in den Rücken zu fallen und ihn am Uebergange über die Theiß zu hindern. Schlick sah sich, da er
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