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1. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 413

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
42. Der orientalische Krieg (Krimkrieg). 413 lands keine Schuld tragend, auch leichter, ohne sich zu compromittiren, Frieden schließen konnte, aber er durfte der Ehre seines Vaters nichts vergeben, und sein erstes Manifest erklärte: „er werde ganz im System seines großen Vaters, der großen Katharina und Peter's I. handeln". Auch für die Westmächte war es zur moralischen Unmöglichkeit geworden, sich aus der Krim zurückzuziehen, ohne Sebastopol erobert zu haben. Die Armee der Alliirten hatte sich indessen ansehnlich verstärkt. Trotz der großen Verluste durch Cholera, Ruhr und die Gefechte zählten die Franzosen vor Sebastopol 100,000, die Engländer 32,000, die Sardinier 14,000, die Türken 28,000, zusammen 174,000 Streiter, die Russen nur 150,000 M. Vom 6. April an eröffneten die Alliirten ein 14 Tage dauerndes Bombardement aus 500 Geschützen auf die Stadt, aber das zahlreichere Geschütz der Russen in der Festung antwortete auf's lebhafteste, und alle zerstörten Verschanzungen wurden durch Tottleben's Genie in wenigen Stunden hergestellt. Um die russische Armee in der Krim von den fortwährenden Zufuhren an Mannschaften und Kriegsmaterial abzuschneiden, schickten Canrobert und Raglan die Flotten nach der Ostküste der Halbinsel. Diese nahmen Kertsch, steckten Jenikale, Mariopol, Taganrog und Anapa in Brand, zerstörten gegen 100 Schiffe, doch war es ihnen nicht möglich, in die labyrinthischen Lagunen des Faulen Meeres einzudringen und die Verbindungen des innern Rußlands mit Sebastopol abzuschneiden. Während es so nirgends recht vorwärts gehen wollte, trat an Can-robert's Stelle der durch seine ruhmvollen Thaten in Algerien bekannte General Pplissier, der spätere Herzog von Malakoff. Die Belagerungsoperationen nahmen sogleich einen rascheren Fortgang. Schon am 7. Juni nahm er den „grünen Mamelon", wo der französische Oberst Brancion in dem Augenblick fiel, als er die französische Fahne auf dem eroberten Werke aufpflanzte. Ein Hauptsturm jedoch am 18. Juni mißlang gänzlich und kostete den Alliirten gegen 7000 M. Der alte Lord Raglan nahm sich diese Unfälle sehr zu Herzen, er litt schon einige Zeit an der Cholera und starb. An seine Stelle trat General Simpson. Indessen hatten sich die Franzosen und Engländer in ihren Laufgräben immer näher an die Schanzen Sebastopols herangewühlt, und es schien geboten, durch einen kräftigen Flankenangriff ihre Belagerungsarbeiten nachhaltig zu stören. Fürst Gortschakosf, welcher seit dem Frühjahre dem Admiral Menzikoff im Oberbefehl auf der Halbinsel gefolgt war, lieferte die Schlacht an der Tfchernaja, um den Alliirten die auf der linken Seite des Tschernajaflusses gelegenen Höhen zu entreißen und sich daselbst zu verschanzen. Die bessere Bewaffnung und die Höhenposition entschied die Schlacht rasch zum Vortheile der Alliirten, und dieser Sieg vermehrte in hohem Grade die Zuversicht der Belagerer. Päissier begann schon am Morgen des 17. Aug. aus allen Batterieen der Belagerer das
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