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1. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 466

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
466 Dritter Zeitraum: 1848—1876. setzung nun das ganze rechte Mainufer im Besitz der Preußen war, wurde für die früher vielfach kundgegebene preußenfeindliche Gesinnung mit einer starken Kriegs-Contribution bestraft, die kurhessischen Provinzen Hanau und Fulda durch den preußischen Administrator Kürhessens, von Möller, für Preußen in Besitz genommen, am 20. auch Darmstadt und Biberich in Nassau besetzt, nachdem schon am 11. ein preußisches Corps von Coblenz aus einen Theil dieses Herzogthums occupirt hatte, das nun unter preußische Verwaltung gestellt wurde. In Frankfurt traf den General von Falcken-stein feine Ernennung zum Gouverneur Böhmens, und den Oberbefehl Über die Main-Armee erhielt General von Manteuffel. Nachdem die Maiu-Armee sich durch die Kontingente von Mecklenburg-Schwerin, Sachfen-Altenburg, Anhalt, Oldenburg, Waldeck und der Hansestädte (um 18,000 M.) verstärkt hatte, suchte sie die Bundestruppen jenseit des Mains auf. Die drei Tage vom 24.-26. Juli bildeten eine Reihe nur während weniger Stunden der Nacht unterbrochener Gefechte, durch welche die Bundestruppen von Höhe zu Höhe zurückgedrängt wurden. Am 23. Juli schlug mau die Badenser bei Hundheim, am 24. die Oesterreicher, Württembergs, Hessen-Darmstädter und Nassauer bei Tauberbifchofsheim. Am 25. Juli traf die Division von Beyer bei Helmstadt die baierische Armee und warf sie in fünfstündigem Kampfe zurück, während die Division Goeben die Bundestruppen bei Gerchsheim angriff und sie gegen Würzburg zurücktrieb. Am 26. wurden die Baiern nochmals bei Roßbrunn geschlagen, die Main-Armee rückte am 27. Juli gegen Würzburg vor und eröffnete ihr Feuer gegen die Feste Marienberg auf dem linken Mainufer. Die wegen Uebergabe der Festung angeknüpften Unterhandlungen wurden durch die aus Böhmen eintreffende Nachricht von dem Abschlüsse eines Waffenstillstandes zwischen Preußen und Baiern unterbrochen; von Manteuffel hielt (2. Aug.) seinen Einzug in Würzburg, während die Feste Marienberg in den Händen der Baiern blieb. Da Baden schon früher Waffenstillstand geschlossen hatte und Württemberg diesem Beispiele folgte, so löste sich das 8. Bundes-Armeecorps allmählich auf, und v. Manteuffel konnte seinen Soldaten der Main-Armee (in einem Armeebefehl vom 2. August) verkünden, daß sie nach 20 größeren und kleineren, stets siegreichen Gefechten nicht blos die Länder nördlich des Mains genommen, sondern auch die Gewalt ihrer Waffen über Hessen-Darmstadt hinaus nach Baden (Mannheim und Heidelberg) und Württemberg (Mergentheim) hineingetragen und (durch ihre Annäherung) einen ferngelegenen Theil preußischen Bodens (die Hohenzollern'schen Länder) vom Feinde befreit hätten. Während die Main-Armee in der Zeit des Waffenstillstandes bei Würzburg stehen blieb, rückte der Herzog von Mecklenburg-Schwerin mit dem 2. Reservecorps in das östliche Baiern ein und drang über Baireuth bis Nürnberg vor, so daß von Baiern fast ein Drittel besetzt war.
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