Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Geschichte des Alterthums - S. 49

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
17. Das Reich der Assyrier. 49 noch 20 Jahre regiert und einen Palast gebaut, der alle früheren an Herrlichkeit und Pracht übertrifft, in Ninive, wo jetzt das Dorf Kujundschik liegt, Mossul gerade gegenüber. Eirmndsiebenzig Gemächer davon sind aufgedeckt worden. An den Wänden ist außer den Kriegszügen des Königs auch die Erbauung des Palastes selbst dargestellt, die Aufschüttung der großen Terrasse, welche ihn trägt, die Fortschaffung der gewaltigen Kolosse, die ihn zieren sollten. Es sind Gefangene, zum Theil in Fesseln, welche diese Arbeiten verrichten muffen, nirgends fehlt der Ausseher mit erhobenem Stock. Kein Zugthier erleichtert die Arbeit, nur Walzen und Hebelkraft unterstützen die Anstrengungen der Arbeiter. Sanherib selbst betrachtet die Arbeiten von einem Wagen aus, der von Menschen gezogen wird. Den Söhnen und Mördern Sanherib's entriß Assarhaddon (680 bis 667) die Herrschaft, wieder ein siegreicher Kriegsfürst, der die immer neuen Aufstände mit großer Kraft und gleicher Grausamkeit zu Boden schlug. Er drang weit über die alten Gränzen vor in das Innere von Arabien, bezwang die Jdumäer, eroberte Aegypten, nahm den Titel eines Königs der Könige von Aegypten und Ueberwinders der Aethiopen an und schmückte seinen Palast zu Kalah mit den Sphinxen, die er dort gesehen hatte und in Affyrien nachbilden ließ. Ehe die Annalen Assarhaddon's bekannt geworden waren, hatte man geglaubt, daß unter ihm tier Verfall des Reiches eingetreten fei, von dem die Griechen reden. Man hatte den alten kriegerischen Sardanapal kennen gelernt und glaubte, daß Assarhaddon's Sohn und Nachfolger jener bekannte weibische Sardanapal sei, denn ganz ohne Grund würde doch diese Schilderung wohl nicht sein. Aber die Entdeckung seines Palastes und seiner Annalen hat diese Ansicht vollständig widerlegt. Sardanapal Iv. (667—?) ist der in jeder Beziehung hervorragendste Fürst, der am weitesten vorgedrungene Eroberer, ein unermüdlicher und unerschrockener Löwenjäger, und die Großartigkeit und Pracht seiner Bauten zeigt uns augenscheinlich die unverminderte Blüte seines Reiches. Auch er hatte, wie gewöhnlich, verschiedene Aufstände niederzuschlagen, namentlich in dem erst kürzlich eroberten Aegypten: dann aber drang er, der erste unter allen assyrischen Königen, über den Taurus in Kleinasien ein. Völker, deren Namen, wie er selbst sagt, bisher den Assyriern unbekannt gewesen waren, wurden bezwungen, und aus dem fernen Lydien schickte der König Gyges Gesandte mit Geschenken und gefangene Anführer der Kimmerier,, um seine Ehrfurcht zu bezeigen. Vorzüglich nahmen dann Susiana und Babylon Sardanapal's Thätigkeit in Anspruch; blutige Siege und entsetzliche Verheerungen befestigten von Neuem die assyrische Herrschaft bis an den persischen Meerbusen und über die Nomadenstämme Mesopotamiens, die unter den letzten Königen immer zum Abfall geneigt und bereit erscheinen. Stets bilden Henker mit der Geißel im Gürtel die Begleitung Sardanapal's; seine Wände schmückte er mit der Darstellung von Gefangenen, denen die Augen, Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken I. 2. Aust. 4
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer