Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Geschichte des Alterthums - S. 53

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
18. Das jüngere Reich in Babylon. Nebukadlthar. 53 gesandt, Juda aber noch nicht zur Provinz gemacht, sondern einem Vetter des abgesetzten Königs, dem Zedekia,, verliehen. Als in Aegypten König Hophra (Apries) zur Regierung gekommen, verband sich Zedekia mit diesem gegen Babylonien; aber sein Vertrauen auf Aegypten wurde getäuscht, die Aegyptier erlitten eine völlige Niederlage, Jerusalem mußte sich im dritten Jahre der Belagerung ergeben und Nebu-kadnezar hielt ein furchtbares Gericht: der eidbrüchige König Zedekia ward geblendet und gefangen nach Babel gesandt, seine Söhne und viele vornehme Juden hingerichtet, die Einwohner Jerusalems weggeführt, der Tempel, der Königspalast, alle größeren Gebäude der Hauptstadt durch Feuer zerstört, die Mauern geschleift. So war David's Reich auf ewige Zeiten untergegangen, der Tempel lag 50 Jahre in Trümmern und erst nach 70 Jahren ward der zweite Tempel vollendet (s. Nr. 25). Den im Lande Zurückbleibenden gab Nebukadnezar einen Mann aus dem Geschlechte David's (Gedalja) zum Statthalter. Fünf Jahre nach der Einnähme Jerusalems führten die Babylonier einen siegreichen Feldzug gegen Aegypten, wo sie mehrere Städte erobert zu haben scheinen, und auch Tyrus verstand sich endlich nach 13jähriger Belagerung dazu, Babylons Oberhoheit anzuerkennen und einen von Nebukadnezar eingesetzten König (Baal) anzunehmen. Als seine letzte Stütze in Syrien gefallen war, versuchte Hophra sein Glück zur See; angeblich (nach Diodor) schlug die ägyptische Flotte die phönicische und cyprische, Nebukadnezar scheint aber den Krieg auch zu Lande aufgenommen zu haben und dieser muß (im Jahre 570) einen durchaus unglücklichen Ausgang für Aegypten gehabt haben. Hophra machte keinen neuen Versuch gegen Syrien, aber seine Unruhe trieb ihn gegen Cyrene, und auf diesem Zuge verlor er den Thron an Amasis. Nach der Demüthigung Aegyptens scheinen die letzten neun Jahre der Regierung Neb^kadnezar's in völligem Frieden vergangen zu sein. Dieser letzten Zeit gehören wahrscheinlich die gewaltigen Vertheidigungswerke an, die er nicht mehr vollenden konnte. Obgleich Babylonien schon von Natur leicht zu vertheidigen war, weil es im Westen und Norden von Wüsten, im Osten von Gebirgen, wie von einem Walle, umgeben war, während im Süden die beiden Zwillingsströme und Sümpfe das Land abschlössen, so bildete doch Nebukadnezar diese natürliche Vertheidigung und die wohl schon vorgefundenen künstlichen Vertheidigungslinien weiter aus. Ein großes Bassin bei Sippara und vier Canäle vom Euphrat nach dem Tigris, von denen Nebukadnezar wenigstens einen anlegte, boten das Mittel, das Land zu bewässern, um den sehr ungleichen Wasserstand des Tigris aus der großen Wassermasse des Euphrat zu reguliren. Vor diesen großen Wasserwerken, und zunächst zur Vertheidigung des Aufstau-Beckens bei Sippara, erbaute der König die gewaltige medijche Mauer vom Euphrat zum Tigris, zwölf Meilen lang. Dem alten Babel gegenüber legte er auf
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer