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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 54

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
54 * Iii. Die Babylonier und Assyrier. dem linken Ufer eine neue Stadt an und befestigte beide Städte mit den ungeheuren Mauern und Thürmen, welche das Staunen der Alten erregten. Auf beiden Seiten des Flusses erhoben sich der neue und der alte Palast als gewaltige Citadellen. Bevor aber Nebnkadnezar die Befestigung der Stadt gegen den Fluß vollendet hatte, starb er (561) als Herrscher von dem Fuß der armenischen Gebirge bis nach Arabien hinein, vom Mittelmeer und Rothen Meer bis zu den Gebirgen des Zagros und bis zum persischen Meetbuseri; seit Phönicien unterworfen war, ohne eine Unterbrechung. Die Anstrengungen, welche Nebukadnezar machte, Hauptstadt und Land gegen die Meder zu befestigen, zeigen, daß er -selbst wohl ahnte, wie kurz die Dauer seiner Macht sein werde, und wie Medien doch eine andere Kraft in sich habe als sein Reich. Und rascher noch, als er wohl je geahnt, sank sein Reich, sobald er die Augen geschlossen hatte. Sein Sohn Evilmerodach scheint keine der großen Eigenschaften seines Vaters geerbt zu haben. Nicht einmal die Bauten führte er weiter, das Unvollendete blieb liegen. Nachdem er noch nicht zwei Jahre, mit Mißachtung der göttlichen und menschlichen Gesetze, regiert hatte, konnte sein Schwager Neriglissar es wagen, den Sohn des großen Königs zu ermorden und selbst den Thron zu usurpiren. Derselbe starb nach vier Jahren mit Hinterlassung eines Knaben, den die Großen des Reiches mit Rücksicht auf die von Cyrus, dem Gründer des persischen Reiches, drohende Gefahr aus dem Wege räumten, worauf einer der Verschworenen, Nabonedus, vielleicht ein Verwandter des königlichen Hauses, die Regierung erhielt. Dieser nahm das unterbrochene Werk der Befestigung der Hauptstadt wieder auf und vollendete die Mauern, welche beide Stadthälften gegen die Flußseite einschlössen. Wie König Amasis von Aegypten, verbündete'auch er sich mit dem Könige Crösus von Lydien, dem Schwager des gestürzten Mederkönigs (Astyages), um dem neuen Perserreiche entgegenzutreten, von welchem beiden Reichen Gefahr drohte. Wer Crösus eröffnete den Krieg zu frühzeitig, ehe Babel und Aegypten ihre Kräfte zusammengezogen hatten, und Cyrus beendete den lydifchen Krieg so rasch, daß das lydische Reich ohne eine Möglichkeit des Beistandes der Bundesgenossen zusammenbrach. Der Bund der drei Könige hatte keine weitere Folge gehabt, als daß Cynts sich nun gewissermaßen genöthigt sah, Babel und Aegypten anzugreifen. Sie hatten sich als seine Feinde gezeigt, die er nicht in seiner Flanke stehen lassen konnte. Denn wer Kleinasien von Persien aus beherrschen muß, kann Babylonien und Syrien nicht in fremden Händen lassen. Nachdem Cyrus sich durch einen Zug gegen die unruhigen Baktrer und (Baken den Rücken gesichert hatte, führte er sein Heer gegen Babel. Er erkannte bald, daß ein gewaltsamer Angriff gegen die eben so trefflich befestigte als reichlich ver-proviantirte Stadt keinen bessern Erfolg haben werde, als vor Ninive. Wie Ninive durch das Wasser gefallen war, so beschloß auch Cyrus, Babel durch
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