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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 62

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
62 V. Die Baktrer und Meder. umfaßte anfänglich wohl die ganze freie Bevölkerung, in so fern sie nicht zu den beiden ersten Kasten gehörte. Ackerbau war ohne Zweifel deren Hauptbeschäftigung, und durch Sitten und Gesetze geehrt und sehr geschätzt. Mit Ackerbau war natürlich Viehzucht verbunden; vielfach widmeten sich die Vaigjäs auch dieser allein. Eben so standen ihnen tiefer liegende Beschäftigungen, selbst die der Qüdräs, offen. Die vierte Kaste bilden die Qudräs. Der Theorie nach ist ihre Verpflichtung Dienst bei den drei oberen Kasten, am verdienstlichsten der bei den Brahmanen. Diese sollen alsdann für ihren Unterhalt sorgen; kann der Qüdräs aber nicht durch diesen Dienst bestehen, so erlaubt ihm das Gesetz Handarbeiten und andere Arten von Erwerb; jedoch soll er sich keine Schätze erwerben, selbst wenn er die Fähigkeit dazu hat. Von dem Lesen und Hören der j$eba§, welche auf die drei oberen Kasten beschränkt sind, waren sie ausgeschlossen, eben so von der Darbringung von größ^M-^pfern, jedoch nicht von kleineren für sich selbst. Dies alles hat sich natürlich umgewandelt, seitdem die gtidras den bei Weitem größten Bestandtheil des indischen Volkes - ausschließlich der noch unter ihnen stehenden Volksabtheilungen - bilden. Sie treiben seit der Zeit Ackerbau und alle Arten von Gewerben. Sie theilen sich in eine Menge von Zünften, welche unter einem Oberhaupte stehen, und eine gewisse Art von Jurisdiction unter sich haben. V. Die Baktrer und Meder. 21. Die historische Bedeutung Baktriens. (Nach Chr. Lassen, indische Alterthumskunde.) Das Land ist reichlich von Quellen bewässert; wo das Klima milde ist, wird Korn gefäet, die übrigen Theile werden als Weide für die Heerden benutzt. Weiterhin sind große Strecken sandigen, trockenen Landes, welches keine Früchte zur Nahrung der Menschen hervorbringt; wenn die Winde vom Meere herwehen, erregen sie dichte Staubwirbel, welche die Wege unkennbar machen und das Reisen erschweren. Der fruchtbare Theil des Landes ist stark bevölkert und reich an Pferden. Zu dieser Bevorzugung, eine größere Fruchtbarkeit als andere Länder Irans zu besitzen und dadurch zum Sitze eines mächtigen Reiches geeignet zu fein, kam noch die günstige Lage für den Handel. Hier traf die große Straße aus dem nordwestlichen Iran und den entfernteren Ländern des Westens mit der aus dem innern Asien und aus Indien zusammen; von hier aus führten drei im Alterthume berühmte Wege nach Kabul. Aber nicht nur dem friedlichen Verkehre der Kaufleute bot Baktriana
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