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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 70

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
70 Vi. Die Perser. Vi. D i e Perser. 24. Die Gründung des persischen Reiches durch Cyrus. (Nach Jo H. Wilh. fioebett, Weltgeschichte in Umrissen und Ausführungen.) Die iranische Landschaft Persis, heutzutage Farsistan, ist von dreifacher Beschaffenheit: der zunächst am Meerbusen gleichen Namens gelegene südlichste Landstrich und der nördlichste sind, jener wegen zu großer Hitze und Dürre, dieser wegen zu hoher Lage und Kälte, zum Anbau wenig geeignet und unfruchtbar, wogegen das zwischen beiden befindliche, von Thalgründen durchschnittene Bergland sich eines sehr glücklichen Klimas und großer Fruchtbarkeit erfreut. Die Bewohner waren in früheren Zeiten ein in einfachen Verhältnissen lebendes, abgehärtetes, kriegerisches, unverdorbenes Volk. Bis zum zwanzigsten Jahre, sagt Herodot, hielten die Perser ihre Söhne zu drei Dingen an: zum Reiten, zum Bogenschießen und die Wahrheit zu reden. Derselbe Schriftsteller unterscheidet nomadische, feldbauende und solche Stämme, denen die übrigen Unterthan waren, ohne Zweifel adelige Kriegerstämme. Von diesen waren wiederum die vornehmsten “bte Pasargarden, zu welchen das Geschlecht der Achämeniden gehörte, das den Persern die Könige gab. Denn von diesem Geschlechte stammte Cyrus, welcher die Perser, an der Stelle der Meder, zum herrschenden Volke unter den iranischen Stämmen machte und sein Reich dann weit über Irans Gränzen hinaus bis zum mittelländischen und ägäischen Meere erweiterte. Aber die Art, wie er zum Herrn der Meder wurde, wird sehr verschieden berichtet. Herodot's Erzählung ist der Hauptsache nach folgende. Astyages, König von Medien, hatte keine männliche Nachkommenschaft, sondern nur eine Tochter, Mandane. Diese gab er, durch die Deutung eines Traumgesichtes geschreckt, keinem Meder zum Weibe, sondern einem vornehmen Perser, Namens Cambyses. Astyages hatte ein zweites Nachtgesicht, woraus die Magier, bestimmter als aus dem ersten, prophezeiten, daß der Sprößling seiner Tochter König werden würde an seiner Statt. Diesem Schicksale zu entgehen, befahl er, als Mandane den Cyrus geboren hätte, dem Harpagus, seinem Verwandten und Vertrautesten, das Knäblein zu todten. Harpagus wollte nicht selbst der Henker sein, sondern übergab es einem Rinderhirten, daß er es in der Wüste aussetzen und umkommen lasse. Dies verhinderte jedoch die mitleidige Frau des Hirten, sie überredete ihren Mann, ein todtgebomes Kind, mit dem sie eben niedergekommen war, für den Cyrus, der umgekommen sei, auszugeben, und diesen an dessen Stelle als ihren Sohn auszuziehen. So wuchs Cyrus bis in sein zehntes Jahr unter den Hirten auf. Da geschah es, daß er in einem Knabenspiele, wo er von den Uebrigen zum König gesetzt war, den Sohn eines Edeln mit Geißelhieben derb züchtigte und deßwegen vor den König gestellt ward. Das Edle und Furchtlose in des Knaben Benehmen und die Aehn-
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