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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 73

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
24. Die Gründung des persischen Reiches durch Cyms. 73 Meinung sich große und glückliche Helden, besonders Staatenstifter, als unter einem besondern göttlichen Schutze stehend vorstellt; dieser zeigt sich denn schon in wunderbaren Rettungen aus großen Gefahren, die ihnen gleich bei der Geburt drohen. Es scheint aber auch die Abstammung des Cyrus von einer Tochter des Astyages ersonnen, und zwar von Medern, um ihr Volk zu trösten über den Verlust der Oberherrschaft durch die Vorstellung, daß die neue Dynastie doch aus dem Blute der alten entsprungen sei. Uebrigens hat es große Wahrscheinlichkeit, daß Ktesias persischen Ueberlieferungen folgt, Hero-dot medifchen. Das letztere zeigt sich nicht nur in jener verwandtschaftlichen Anknüpfung der Achämeniden an den Astyages, sondern auch in dem Gewicht, welches auf die Rache und die List des Harpagus gelegt wird. Denn auch darin findet bis auf den heutigen Tag verletzter Nationalstolz Beruhigung, daß die Fremden nicht gesiegt haben würden ohne Verrätherei der Einheimischen. Die Meder hatten indeß einen viel wesentlicheren Grund des Trostes über diesen Verlust als den Glauben an Verrath und an die Verwandtschaft der königlichen Häuser. Sie wurden nicht genöthigt, ihre Gesetze und Einrichtungen gegen die des siegenden Volkes zu vertauschen; vielmehr konnte es, da die Sieger keine Barbaren waren und herrschen, aber nicht zerstören wollten, gar nicht anders kommen, als daß Königthum, Hofleben, Regierungsweise, Verhältniß der Stände im Wesentlichen die Gestalt behielten, die sie bei dem gebildeten Volke hatten. Von der Religion ist es jedoch schwerlich gegründet, daß sie sie damals erst von den Medern angenommen hätten, wie Manche behauptet haben, sondern viel wahrscheinlicher, daß sie sich längst, wie Meder, Baktrer und andere Jranier, zur Lehre Zoroaster's bekannten. In die Lebensweise der Meder fügten sie sich um so leichter, da sie, wie Herodot bemerkt, mehr als andere Völker geneigt waren, sich fremde Sitten anzueignen. Die weiteren Unternehmungen des Cyrus waren theils gegen die iranischen Stämme, die ihn nach dem Falle des Astyages noch nicht anerkannten, und gegen Barbaren im Norden und Osten gerichtet, theils gegen die Länder und Völker im Westen der großen Zwillingsströme. Die letzteren Eroberungen des Cyrus sind die bei Weitem wichtigeren und folgereicheren: sie verleibten seiner Monarchie das lydische und das babylonische Reich ein. Das erstere erstreckte sich über den größten Theil Kleinasiens. Nach zwei früheren Königsgeschlechtern, die über Lydien geherrscht, wurde Gyges der Mermnade Stifter eines dritten, welches Eroberungen anfing, und der letzte dieses Stammes, der wegen seiner Reichthümer sprüchwörtlich gewordene Crösus, machte alle griechischen Pflanzstädte an der Küste Kleinasiens zinspflichtig und dehnte im Osten seine Herrschaft bis an den Halys aus. Auch in seine Geschichte sind, wie in die des Cyms, Sagen eingeflochten, bei denen
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