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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 79

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
25. Cambyses. 79 herausstürzten, das Schiff zerschlugen, den Herold sammt seiner Begleitung in Stücke hieben und diese als Siegeszeichen nach der Burg brachten. Die Perser, ergrimmt über solchen Bruch des Völkerrechtes, begannen sofort die Belagerung des Platzes, und derselbe wurde binnen Kurzem genommen. Am zehnten Tage nach Einnahme der Burg wurde der König Psammenit auf Befehl des Cambyses mit einigen Aegyptiern vor die Stadt geführt, wo man sie mit der äußersten Mißachtung behandelte. Die Tochter des Königs und eine Anzahl anderer vornehmer Jungfrauen mußten im Sclavengewande, einen Krug in der Hand, an ihm vorübergehend Wasser holen. Diese Mädchen zerflossen, als sie an ihren Vätern vorbeizogen, in Thränen und stießen klägliches Geschrei aus. Der gefangene König aber begnügte sich, obwohl er sie sah und erkannte, die Augen niederzuschlagen. Cambyses ließ dann an Psammenit den Sohn desselben, gefolgt von zweitausend Aegyptiern von gleichem Alter mit ihm, einen Strick um den Hals und einen Zaum im Munde, vorübergehen. Man führte dieselben zum Tode, um die zweihundert in Memphis Ermordeten zu rächen; denn die königlichen Richter hatten erkannt, daß für jeden bei jener Gelegenheit umgebrachten Mann zehn Aegyptier aus den ersten Familien zu sterben hätten. Psammenit verhielt sich auch bei diesem Anblick ruhig, während seine Umgebung weinte und klagte. Als er aber darauf einen Greis, der gewöhnlich an seiner Tafel aß, von Allem entblößt, mit Lumpen bedeckt sich von den Soldaten des siegreichen Heeres ein Stück Brod erbitten sah, konnte er sich der Thränen nicht mehr enthalten, er schlug sich vor die Stirn und rief jenen Freund bei seinem Namen. Verwundert darüber, ließ Cambyses ihn um den Grund seines Verhaltens fragen. »Sohn des Cyrus", antwortete Psammenit, „die Unglücksschläge, die mein Haus getroffen haben, sind zu schwer, als daß ich darüber Thränen vergießen könnte, aber das trübe Loos eines Freundes, der bei beginnendem Alter in Armuth verfallen ist, nachdem er großes Gut besessen, scheint mir Thränen zu verdienen." Cambyses, so berichtet Herodot, fand diese Antwort sinnreich und ward so von Mitleid ergriffen, daß er sofort Befehl gab, den Sohn Pfammenit's loszulassen und ihn seinem Vater wieder zuzuführen. Die aber, welche dm jungen Prinzen zu suchen gingen, fanden ihn leblos, man hatte ihn zuerst hingerichtet. Aber sie führten Psammenit zu Cambyses, welcher ihn mit Großmuth behandelte. Er würde ihm sogar die Herrschaft über Aegypten (in der Eigenschaft eines Satrapen) wiedergegeben haben, wenn man ihn nicht verklagt hätte, daß er durch seine Ränke die Ruhe des^Landes zu stören suche. Da er in der That die Aegyptier zum Aufstand angereizt hatte, so ließ ihn Cambyses Stierblut trinken, wovon er auf der Stelle starb, berichtet Herodot, wogegen "er nach Ätesias nns"sehaausenb anderen Aegyptiern nach Susa abgeführt worden wäre, ohne daß ihn sonst eine Strafe getroffen hätte. Von Memphis begab sich Cambyses nach Sais, um an dem Leichnam
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