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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 93

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
28. Die Eroberungszüge des Darius. 93 geordnete Gesetzgebung, durch keinen festen Rechtszustand gegen Willkür, Gewaltthat und Bedrückung sichergestellt waren, der Habgier und Raubsucht der Satrapen ausgesetzt. Der Mangel politischer Selbständigkeit erstickte das Nationalgefühl und den vaterländischen Sinn und raubte dem Leben das Streben nach idealen Gütern, die allein ein gesundes Culturleben zur Entwicklung zu bringen vermögen. 28. Die Croberungsmge -es Darms. (Nach Ernst Curtius, griechische Geschichte, und Max Duncker, Geschichte des Alterthums.) a. Der Zug gegen die Scythen. So sehr auch die Organisation des Reiches alle Gedanken des Darius in Anspruch nahm, so konnte er es dabei doch nicht bewenden lassen. Er mußte sich durch kriegerische Thaten als einen würdigen Nachfolger des Cyrus bezeigen, um so mehr, da man in seiner ganzen Regierungsweise geneigt war, einen Mangel an kühnem Unternehmungsgeist wahrzunehmen. Außerdem trieb ihn aus der Ruhe des Palastlebens der Ehrgeiz seiner Gemahlin Atossa, der Tochter des Cyrus, welche sich berufen fühlte, die durch ihren Vater begründete kriegerische Haltung der Persermacht nicht untergehen zu lassen. Dennoch tragen die Unternehmungen des Darius einen ganz eigenthümlichen Charakter. Durch die Erfahrungen seiner Vorgänger belehrt, suchte er sowohl massenhafte Erwerbungen als auch binnenländische Unternehmungen zu vermeiden. Sein Gesichtspunkt war, das Reich abzurunden und demselben durch Entdeckung neuer Seewege immer größeren Antheil am Weltverkehr zuzuwenden. Im Osten ging sein Plan dahin, das Reich an die indischen Alpen anzulehnen, das Stromgebiet des Indus bis an die Wüstengränze in das Reich hereinzuziehen, das Jndusland für den Karavanen-handel, den Strom für die Schifffahrt zu eröffnen. Die südliche Landesgränze erkannte er in der Wüste Arabiens, die nördliche in den Steppen der tura-nischen Völler. Im Westen dagegen war keine Naturgränze, denn die schmalen Meerstraßen erschienen, seitdem die Meerfurcht überwunden war, nur als Einladungen nach dem jenseitigen Festlande, dessen Unterwerfung als die natürliche Vervollständigung des bisherigen Landbesitzes erscheinen mußte. Besonders lockten ihn die Berichte vom Golde der Scythen, von den großen schiffbaren Strömen ihres Landes, welche in ein weites Meerbecken münden sollten. Hier hoffte er neue Handelswege bahnen und eine Reihe wichtiger Städte auf einem Feldzuge längs der Küste, im Geleite seiner Flotte, mit dem Reiche vereinigen zu können. Scythenschaaren, welche im Heere des Darius dienten, versprachen die Unternehmung zu erleichtern, und nachdem er durch Ariaramnes eine vorläufige Untersuchung der Küsten hatte veranstal-
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