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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 103

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
30. Artaxerxes Iii. Ochus. 103 Nur Statira, des Königs Gemahlin, stand der Parysatis noch' überall im Wege, weßhalb diese die eine Seite des Messers vergiftete, womit Geflügel vorgeschnitten wurde; sie behielt das unschädliche und gab Statira das vergiftete Stück, welche daran unter schrecklichen Schmerzen starb und laut behauptete, daß die Schwiegermutter die Urheberin ihres Todes sei. Gigis, eine Theilnehmerin, bekannte die Frevelthat auf der Folter. Man legte dieser nunmehr einen Stein auf den Kopf, und fchlug fo lange mit einem zweiten darauf, bis Haupt und Gesicht ganz platt und hinweggedrückt waren. 30. Artarcncs Iii. Ochus. (Nach Friedr. von Raumer, Vorlesungen über die alte Geschichte.) Artaxerxes Mnemon war nach fünf oder sechs und vierzigjähriger Regierung gestorben (um 362?), und sein Sohn und Nachfolger Artaxerxes Ochus, der Zeitgenosse Philipp's von Macedonien, war nachlässig, träge und keinesweges großer Thaten, wohl aber heftiger Leidenschaften fähig. Deßhalb ließ er in rascher Wuth fast alle seine Verwandten umbringen, konnte aber nur durch die beunruhigendsten Nachrichten bewogen werden, persönlich zur Sicherung seines Reichs einen Feldzug zu unternehmen, welcher auch nicht durch eigene Tugend oder Tapferkeit glücklich ausfiel, sondern nur durch Hülfe von Verrath'und von griechischen Söldnern. Nektanebus, der Herrscher Aegyptens, hatte nämlich die persischen Heere geschlagen und dadurch den Phöniciern, welche von ihren Statthaltern willkürlich und grausam behandelt wurden, Muth zu offenbarem Abfall gemacht. Sie verwüsteten, damit kein Rückschritt möglich bleibe, die königlichen Gärten und töbteten die Perser, welche an ihnen gefrevelt hatten. Hierauf rückten die Statthalter von Syrien und von Cilicien gegen sie an; aber Tennes, bei* König von Sibon, überwanb beibe mit Hülfe von griechischen Söldnern, welche der Rhobier Mentor anführte. Endlich eilte Ochus selbst mit größerer Land- und Seemacht nach Phönicien, und in seinem Heere befanden sich an 10,000 Griechen. Hierüber gerieth Tennes in feige Furcht und gab dem Antrage der Perser Gehör: er möge Sidon verrathen, um sich selbst zu retten. Demgemäß führte er hundert edle Sidonier an eine Stelle, wo sie den Feinden unbedingt in die Hände fallen mußten, und Ochus ließ nicht allein diese, sondern auch 500 andere todten, die als Flehende vor ihm erschienen; er wollte die Stadt nicht durch Vergleich, er wollte sie mit Gewalt einnehmen, um grausam strafen zu können. Die Sidonier, die nunmehr sahen, welch Schicksal sie erwarte, verbrannten ihre Schiffe, Häuser, Güter. Ganz Phönicien mußte sich unterwerfen, und da er seiner nicht mehr bedurfte, ließ der König den Tennes hinrichten.
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