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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 130

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
130 Vii. Die Aegyptier. lich aus weißem Marmor waren; Säulen und Wände waren über und über mit Hieroglyphen bedeckt. In jedem der zwölf Säle stand die Statue eines der bekannten zwölf großen Götter, eben so Abbildungen der diesen Göttern geweihten heiligen Thiere. Das in Kreta von Dädalus erbaute Labyrinth soll eine Nachahmung des ägyptischen im Kleinen gewesen sein. Die ägyptischen Bildsäulen erscheinen neben ihrer staunenerregenden Größe steif und ausdruckslos und kehren stets in derselben Form wieder, so daß man mit einer Königsstatue alle gesehen hat. Fast alle Bildsäulen : i sind aus einem einzigen Stücke gearbeitet, nur die eine der beiden Memnons-säulen bei Theben besteht aus fünf über einander gelegten Steinlagen, wahrscheinlich, weil für das Gegenstück kein so großer Stein gefunden werden konnte, als der war, welchen man zum ersten Memnonskoloß verarbeitet hatte. Die Köpfe der Statuen sind meistens kreisrund, die Augen^latt und schräg gezogent^^flekbt^im^ Vmv^emgegrabene Linieu. anmeutet, die Ohren hoch M^Lspfe und verhältnismäßig groß, die Arme steif herabhängend, bei sitzenden Figuren auf den Füßen liegend. Die Muskeln sind fast nie angedeutet. Dagegen sind die Thierfiguren gewöhnlich besser gelungen, ungezwungen und naturgetreu. Eine Arbeit der Bildhauer waren auch die Obelisken, vierseitige, fein polirte Säulen von oft kolossaler Größe aus einem einzigen Granitblock, welche nach dem Gipfel hin schmäler werden und in eine kleine Pyramide auslaufen. Viele derselben sind auf allen Seiten mit vertieft ausgearbeiteten Hieroglyphen bedeckt. Sie sind 60—180' hoch. Bildhauerarbeit waren ferner die zahlreichen Basreliefs, welche ohne Zweifel nach den Angaben der Priester in der Fläche des Steins ausgearbeitet wurden und oft eine große Kunstfertigkeit verrathen. Bewunderungswürdig ist endlich häufig das feine Schnitzwerk an Holzfarkophagen; unter diesen sind besonders zu erwähnen der eine im königl. berliner Museum, welcher die Gestalt einer liegenden weiblichen Figur in langem Gewände mit schönstem Faltenwürfe hat, und zweitens der Sarkophag im akademischen Museum zu Leipzig, welcher gegen 3000 erhabene und mit größter Sorgfalt in Cedernholz geschnittene Figuren enthält, an denen man, obgleich sie nur wenige Linien hoch sind, die kleinsten Gegenstände, die Haare, die Nägel an den Fingern, die Federn der Vögel, die Schuppen der Schlangen u. a. deutlich ausgedrückt findet. Auch die Malerei war eine Kunst, in welcher die alten Aegyptier nicht wenig geübt waren, da nicht nur Tempelwände und Grabkammern mit großen Gemälden verziert, sondern auch oft Mumienkasten, die Umhüllungen der Mumien, Säulen und Säulenknäufe bemalt und häufig ganze Hieroglyphen-Jnfchriften farbig gezeichnet wurden, wobei z. B. alle Glieder des menschlichen Körpers eine rothe, eherne Waffen eine blaue Farbe erhielten. Aber obgleich die Kunst der Malerei in Aegypten eng mit der Hieroglyphik verbunden und vielleicht eben so alt als diese war, so blieb sie
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