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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 154

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
154 Ix. Die Griechen. Vorstellungen fixirt und gestaltet hatten, war die Jjfeligj^t. Allem Anscheine nach hat sich selbige erst im Lande selbst unter und Tn dem Volke selbst zu einem bestimmten Typus ausgeprägt. Gerade dieses erste Zeitalter war recht productiv in Bezug auf die Schöpfung von Götternamen und Gottheiten. In allen ausfallenden, nützlichen, großartigen Erscheinungen und Dingen sahen die Griechen etwas Göttliches, das sie von einer besondern Gottheit herleiteten. Anfangs indessen huldigten sie gewiß nur dem Glauben an einen Gott, und später erst sind hauptsächlich wohl die Wanderungen und in Folge derselben die mannigfache Mischung der einzelnen Stämme die Ursache des Polytheismus geworden. Schon bildeten sich, mindestens zu Ende der Periode, Amphiktyonieen Behuss religiöser Gemeinculte, z. B. zur Verehrung der Demeter bei den Thermopylen. Auch waren wohl bereits mit manchen solcher Festversammlungen Kampfspiele verknüpft, z. B. bei Delphi die Ethischen; selbige reichen jedenfalls ins vordor-sche Zeitalter hinüber. Zugleich griff hier, wenn mit den religiösen Festlichkeiten Kampfspiele verbunden waren, die Religion über in das politische Leben und unterstützte die militärische Verfassung, die eine Ausbildung des Körpers Behufs des Kriegsdienstes bedingte. Ueberhaupt ward die Religion eine Dienerin des Staates, und wie sie früherhin Sache der Familien gewesen war, so ging sie, nebst der Familien-Versassung, gegenwärtig ins Staatsleben über. Aus der Religion zumeist, die den Ursprung von so Vielem auf höhere Wesen zurückführen lehrte, die mithin das Combiniren von Ursache und Wirkung, von Grund und Folge unterstützte und nährte, verbunden mit Lebendigkeit des Geistes und der Phantasie, die sich in damaliger Zeit, in der Kindheit des griechischen Volkes, vornehmlich in Erzählungen auszusprechen beliebte, ging die My^endichtung hervor, in diesem Zeitalter lebendig und recht originell-productiv. Zuerst waren es. kosmogonische Mythen oder Versuche, sich die Entstehung der Welt und der Körper und Erscheinungen in der Welt zu erklären. Sodann war man bemüht, die früheren religiösen Gebilde der Phantasie, die Götter und das, was sie betraf, ihre Eigen -schäften, Symbole u. dgl., auf ähnliche Weise auf ihren Urgrund zurückzuführen : der Ursprung der theologischen und der Götter-Mythen überhaupt. Nebenbei bildeten sich historische Mythen von Heroen und ihren Schicksalen und Thaten, wozu das an feindlichen Conflicten der Volksstämme so reichhaltige Zeitalter reichen Stoff lieferte, ingleichen die Ereignisse in manchen Königsfamilien, einzelne für die damalige Zeit großartige, weite Handels-Unternehmungen. Da waren es denn manche Oerter, die vornehmlich srucht-bar wurden an solchen Sagen, in welchen und um welche sich ganze Sagenkreise bildeten; so umjolkus und von da aus der Mythus vom Argonautenzuge, in Theben der Mythus von den Labdaciden, vom Zuge der Sieben gegen Theben und der Epigonen. In Athen entwickelte sich, in Folge der dortigen tellurischen Verhältnisse, die reiche Mythologie von der Pallas, als
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