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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 159

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
46. Die älteste Bevölkerung Griechenlands. 159 46. Die älteste Bevölkerung Griechenlands. (Nach Jo H. Wilh. Loebell, die Weltgeschichte in Umrissen und Ausführungen.) Die Hellenen, mit deren Namen wir später das Gesammtvolk der Griechen bezeichnet sehen, erscheinen in den ältesten Zeiten nur in einem kleinen Theile Griechenlands herrschend; sie hatten andere Stämme neben sich, besonders den großen, weitverbreiteten Stamm der^Pelasler. Diese wohnten vor Alters in einem großen Theile des Peloponnes und des mittlern Hellas, in „Thessalien und Epirus, so wie auf mehreren nahen Inseln, aber auch außerhalb der griechischen Lande nach Morgen und Abend hin, im westlichen Kleinasien und in Italien. Die schon früh begonnene Verschmelzung der Pelasger mit den eigentlichen Hellenen ging um so leichter von Statten, da beide Nationen nahe verwandte Zweige eines und desselben Völkerastes, eines uralten, griechischen Gesammtvolkes, waren und Sprachen redeten, die unter einander nicht viel mehr als mundartlich verschieden waren. Wir haben entschiedene Gründe, uns die Pelasger als ein in der Civilisation freilich noch wenig fortgeschrittenes, aber doch innerhalb der Ansänge derselben lebendes Volk vorzustellen. Dahin deutet, daß urahe Städte und Staatsgründungen aus sie zurückgeführt werden, dahin deuten Mythen, welche Pelasger als Erfinder von allerlei zum Landbau gehörigen Dingen nennen. Auch die Sage, daß sie zuerst von den durch die Phönicier nach Griechenland gebrachten Buchstaben Gebrauch gemacht, zeigt wenigstens, daß man ihren Bildungszustand mit einiger Kenntniß der Schrift verträglich fand. Und bis auf unsere Tage haben sich in Griechenland Zeugnisse ihrer Civilisation erhalten in großen Mauerresten uralter Königsburgen und Städte (f. S. 156). Die Religion der Pelasger war ohne Zweifel im Wesentlichen Naturdienst. Sie verehrten in ihren Göttern vor Allem die Kräfte der Natur, dann auch andere sich daran knüpfende übermenschliche Eigenschaften. Ihr Hauptgott war Zeus; als einem Naturgotte war ihm die Eiche heilig, deren eßbare Früchte für die älteste Nahrung der Menschen galten. Ein uralter Cultus desselben war zu Dodona in Epirus, wobei Zeus vorzugsweise als Weissager erscheint. Dodona war der älteste Orakelort in Griechenland, und blieb als solcher lange in hohem Ansehen, obschon es später, als Epirus nicht mehr so mit Hellas in Verbindung stand, wie in der mythischen Zeit, hinter Delphi zurücktrat. Die Weissagungen geschahen hier nicht durch Worte, sondern durch Zeichen. Diese wurden aus dem Rauschen des Windes in der Krone heiliger Eichen und aus dem Rieseln und Plätschern einer Quelle, die an ihrem Fuße entsprang, entnommen. Später sah man im Tempel eine eherne Menschenfigur, die sich über einen.kessel
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