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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 182

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
182 Ix. Die Griechen. erkannter Oberanführer an der Spitze des aus den verschiedensten Theilen Griechenlands gesammelten Heeres; er beherrscht aber doch nur einen großen Theil der Halbinsel, die späterhin nach seinem Ahnen Pelops ihren Namen trug*), und viele Inseln, und die Fürsten des übrigen Griechenlands sind, jeder in seinem Gebiete, unabhängige Könige, nicht durch irgend ein Abhängigkeitsverhältniß zur Heeresfolge verpflichtet, sondern nur in Folge eines besondern Vertrages und eidlichen Gelöbnisses gerade zu diesem Rachekriege verbunden. Als die allgemeine Regierungsform aller einzelnen Staaten erscheint in den homerischen Gedichten das Königthum. Das Königthum gilt als göttliche Stiftung, Zeus hat die Könige ursprünglich eingesetzt, sie stammen selbst von ihm oder von andern Göttern ab, weswegen sie diotqeytss, Jloysyees heißen, und ihre Würde geht regelmäßig vom Vater auf den Sohn über. Aber es gibt neben dem Könige in jedem Staat auch eine Anzahl anderer Häuptlinge, denen selbst der Name ßaatxtjsg ebenfalls zukommt, und deren Stellung über der Masse des Volkes gleichermaßen als eine von den Göttern verliehene und beschirmte Auszeichnung betrachtet und durch dieselben Beiwörter bezeichnet wird. Die Absonderung des Adelstandes vom Stande der Gemeinen oder des ö^uog erscheint uns in den homerischen Gedichten nicht so schroff und verletzend, als sie späterhin in manchen Staaten wurde. Schon allein die Bemerkung, daß ähnliche ehrende Beiwörter wie jenem nicht selten auch Leuten niedern Standes beigelegt, daß der Name riqws, wenn auch vorzugsweise den Fürsten und Edlen, doch daneben auch jedem Ehrenmanne aus dem Volke gegeben, daß selbst persönlich- Unfreie, „tote der Sauhirt Eumäus, dtot oder #etot, d. h. mit gottbegabter Trefflichkeit versehene, genannt werden, kann zum Beweise dienen, daß die persönliche Tüchtigkeit auch in dem Geringeren der Anerkennung und Ehre werth geachtet worden fei. Die Häupter der edlen Häuser bilden des Königs Rath, feine ßorftij, und heißen deswegen ßov^fpogoi oder ßovlevtui. Auch yiqovits werden sie genannt, welcher Name keineswegs nur die Bejahrten, sondern allgemein auch die Geehrten und Angesehenen bebeutet. Mit dem Rath der Gereuten werben alle wichtigeren Angelegenheiten verhanbelt. Die gewöhnliche Form der Berathung scheint diese zu fein, daß die Angelegenheiten beim gemeinschaftlichen Mahle an des Königs Tisch verhandelt werden. „Lade die Getonten zum Mahle", sagt Nestor zum Agamemnon, als er ihm empfiehlt, einen Rath der Eblen zu berufen, um zu berathen, was in der bringenben Gefahr zu thun sei. *) 23et Homer kommt dieser Name noch nicht bor, aber in dem homerischen Hymnus auf den pythischen Apollon. Er deutet übrigens wohl auf einen Volksnamen ^ctope 5, als andere Form für Pelasger.
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