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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 191

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
58. Korinth unter den Bakchiaden. 191 den Barbaren, besonders in Bauten, Weihgeschenken und Kunstwerken. Auf diese Weise schwächten sie theils durch Steuern und Erpressungen das Volk, theils beschäftigten und nährten sie den müßigen Haufen. Ihre Prachtliebe, verbunden mit der erzwungenen Ruhe, war eine treffliche Pflegerin der Wissenschaft und Kunst; Dichter, Künstler, Gelehrte waren die Zierden ihres Hofstaates. Die Zeit der Tyrannen war für Griechenland in Bezug auf Geistesbildung, Landescultur und Verkehr eine Zeit des Fortschritts ; der starre Sinn und die alte Sitte wurde hier gebeugt, und eine freiere Weltansicht begann sich zu verbreiten. Dennoch dauerte die Herrschaft der von Tyrannen gegründeten Dynastieen außer in Sicyon und Korinth (f. Nr. 58) nicht lange. 58. Korinth unter bin Bakchiaden. (Nach Ernst Curtius, griechische Geschichte.) Im 9. Jahrhundert kam in Korinth das Königthum an einen Zweig der Herakliden, welcher sich von Bakchis herleitete; durch die außerordentliche Begabung dieses Regentenhanses ist die Größe der Stadt begründet worden. Die Bakchiaden öffneten die Stadt dem Zuzuge betriebsamer Ansiedler, welche hier an dem Kreuzpunkte aller griechischen Handelswege schneller als anderswo ihr Glück zu machen hofften. Sie hegten und förderten jede wichtige Erfindung; sie erkannten, je mehr die Bevölkerung anwuchs, daß Korinth nicht auf der Landseite, sondern auf dem Meere seine Gebietserweiterung zu suchen habe, daß es nicht, wie hundert andere Küstenplätze, zu einem lebhaften Fährorte bestimmt und zu einem gewinnreichen Transitgeschäfte berufen sei, sondern zur Seeherrschaft. Unter den Bakchiaden traten die Korinthier als selbständiges Handelsvolk auf. Sie nahmen den Verkehr in eigene Hand und richteten die Fahrbahn auf dem Isthmus ein, wo die Schiffe auf Roll-gestellen von einem Golfe zum andern geschafft wurden. Diese Einrichtungen führten zu technischen Erfindungen mancherlei Art; die Korinthier fingen an, für fremde Rechnung solche Schiffe zu bauen, welche für die Jsthmussahrt eingerichtet waren, und der Transport selbst sicherte dem Staatsschatze bedeutende Einnahmen, wodurch die Ausbildung einer städtischen Marine möglich wurde. Sie machten den Golf, welcher bis dahin von Krifa seinen Namen geführt hatte, allmählich zum korinthischen. Das war die Heldenzeit Korinth's, als seine Trieren jährlich mit dem Aufgange der Plejaden zu neuen Wagnissen und neuem Rühme die junge Mannschaft in die Westsee führten. Korinth hatte seine Bahn gefunden, und die Bakchiaden thaten Alles, die Stadt auf derselben vorwärts zu leiten. Sie förderten die einheimische Industrie, um den Seehandel immer mehr zum Hebel eines allgemeinen Wohlstandes zu machen. Die Töpferscheibe war eine
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